Auf dem Rangierbahnhof

kricheli
1N4k1/2p5/5Q2/7p/6pr/6pb/8/7K b – – 0 1

Diese hübsche Aufgabe ist dem Problemschachklassiker Solving in Style von John Nunn entnommen und deshalb vielleicht manchem schon bekannt. Es handelt sich wieder um einen Serienzüger-Hilfsmatt. Die Aufgabe ist vom georgischen Großmeister für Schachkomposition Josif Kricheli und wurde zuerst 1966 in feenschach veröffentlicht.

Serienhilfsmatt in 25 Zügen (das heißt, Schwarz macht 25 Halbzüge hintereinander und Weiß setzt dann matt). Vorschläge und Ideen bitte wieder als Kommentar.

16 Kommentare

HL 24. September 2009

Am Königsflügel kann keine Figur ziehen, ohne Schach zu bieten. Zudem muss der schwarze König auf ein Feld, wo er einzügig matt gesetzt werden kann. Bleibt also nur noch die Umwandlung des c-Bauern. Wahrscheinlich in einen Springer um dann evtl. nach f7 zu hüpfen, damit der sK via f8 nach e8 gehen kann. Dann vielleicht den schwarzen Springer nach e7 um d8 für den König frei zu machen. Bin jetzt aber nicht motiviert genug, nach Varianten zu gucken.

MiBu 24. September 2009

Vorschlag für ein Mattbild ist K nach a5 und L nach b4, dann geht Da6 matt. Das Problem ist aber, dass der K nicht ohne Weiteres dahin kann; um über f8 zu kommen, muss der L nach f7. Dann aber muss der K nach d8, dafür brauche ich einen L auf e7. Somit muss ich mir einen sL holen, den erst mal nach h2 bringen, den Lh3 nach f7 und nach wieder zurück nach h3 usw. Mal sehen ob es hinkommt:
1.c5 2.c4 3.c3 4.c2 5.c1L 6.Le3 7.Lg1 8.Lh2 9.Lf1 10.Lc4 11.Lf7 12.Kf8 13.Ke8 14.Lc4 15.Lf1 16.Lh3 17.Lg1 18.Lb4 19.Le7 20. Kd8 21.Kc7 22.Ld6 23.Kb6 24.Ka5 25.Lb4 Da6#
Sieht so aus, als wäre das die Lösung. (Ich schwöre, ich habe nicht abgeguckt! Im Büro habe ich gar keine Schachbücher. Hat man einmal ein Mattbild gesehen, ist der Rest gar nicht so schwer. Außerdem weist die Ãœberschrift “Rangierbahnhof” ja auch darauf hin, dass die Lösung gewisse Reminiszenzen an “Sokoban” hat…)

HL 24. September 2009

Auf diese Idee wäre ich wohl nie gekommen. Jetzt nachdem ich aber den Diagrammtitel genauer gelesen habe, klingt die Lösung einleuchtend.

Ach ja das gute alte Sokoban, keine Ahnung bis in welches Lvl ich`s geschafft habe um an dem nächsten zu verzweifeln.

Stefan 24. September 2009

Glückwunsch! Abgucken würde ich auch sofort merken! Aber bei Sokoban habe ich eine Bildungslücke, muss man das kennen?

MiBu 24. September 2009

Sokoban war ein Computer-Strategiespiel, populär etwa Anfang der 90er-Jahre. Ein Arbeiter musste Kisten an bestimmte Plätze schieben. Dabei waren aber Wände und so im Weg, und er konnte immer nur EINE Kiste schieben, zwei hintereinander waren zu schwer. Außerdem konnte er nur nach vorne schieben, musste sich also hinter eine Kiste stellen um sie zu bewegen. Somit war eine Kiste in einer Ecke nicht mehr zu verschieben, weil der arme Kerl da nicht hinterlaufen konnte. Bei den verschiedenen Levels bestand dann die Aufgabe darin sich zu überlegen, in welcher Reihenfolge und wie die Kisten manövriert werden, so dass alle an ihren Platz kommen können. Die körperliche Arbeit konnte man zum Glück den virtuellen Arbeiter verrichten lassen…
Ob man das kennen muss, weiß ich nicht. Zu der Zeit beschäftigten sich aber vor allem Geeks mit dem PC, die selber programmierten, und das Spiel kann wohl auch für selbstlernende Programme (versuchte Lösung führt in eine Sackgasse – also zurück und anders probieren) u.ä. verwendet werden. Bin ich aber wirklich nicht vom Fach.

FRi 24. September 2009

Sokoban fand ich auch cool.
Deshalb auf ins nächste Level:

Frank Richter & Mirko Degenkolbe
harmonie 97
ser-h#26 (3+12)

harmonie97
8/7p/8/6pp/4Pppb/2N2pr1/5prr/5K1k b – – 0 1

HL 24. September 2009

Ich habe mal eine Frage zum Diagramm über mir, genauer zur Bezeichnung.

ser-h steht wohl für Serienhilfmatt.
#26 sind wohl 26 Halbzüge von Schwarz und Weiss setzt dann im 27. Matt.
Aber ich habe mich schon immer gefragt habe (auch in den Diagrammen bei SCHACH): Was bedeutet der Klammerzusatz (3+12) ?

Claus 24. September 2009

3+12 bedeutet, dass es drei weisse und 12 schwarze Steine auf dem Brett gibt!

Claus

Stefan 24. September 2009

Da muss man wohl ein Brett aufbauen, um den schwarzen Klumpen aufzulösen. Ein Matt Bild könnte sKe3, sLd2, sTd3, sTd4, sTe4 + Sc3-d1 sein, oder sKe3, sLd4, sTd3, sTd2, sTe4 + Sc3-d5, falls das schneller ist. Aber ich sehe nicht, wie man die Türme herausbekommt. Und 26 Züge sind schnell um!

MiBu 24. September 2009

Ich glaube eher an das Mattbild Txe4 Sxe4 mit einem K auf g3. Als erste Züge schlage ich vor 1.Tgh3 2.Lg3 3.Th4 5.T2h3 6.Lh2 7.Lg1 8.Kh2 9.Kg3 10.Th1, dann hat man schon mal Raum gewonnen. Aber weiter bin ich auch noch nicht, denn ein T lässt sich wohl nach draußen fahren, aber dann ist das Mattbild kaputt, weil der B nach g3 gegangen ist. Jemand eine Idee, wie ein B nach h2 geht und Th3-h6-e6xe4 ermöglicht?

Stefan 24. September 2009

Der König muss zwischendurch auch noch raus, also Türme nach h1, h2, g2, Läufer g1, Bauer h4-h3, Kg3-h4 und dann kann Tg2-g3, Th2-g2, h3-h2, Tg3-h3, Kh4-g3, Th3-h6xe6-h6-h3 Sc3-e4 matt kommen. Jetzt muss mal einer nachzählen, ob das reicht.

MiBu 24. September 2009

@Stefan: Mit dem Hinweis ist alles klar, die Lösung ist 1.Tgh3 2.Lg3 3.Th4 5.T2h3 6.Lh2 7.Lg1 8.Kh2 9.Kg3 10.Th1 11.T4h2 12.h4 13.h3 14.Kh4 15.Tg3 16.Thg2 17.h2 18.Th3 19.Th6 20.Te6 21.Txe4 22.Te6 23.Th6 24.Th3 25.h5 26.h4 Se4#. Das hätten wir dann wohl mit vereinten Kräften geschafft.
@FRi: Nächstes Level bitte.

SHL 24. September 2009

Da stimmt was nicht, MiBu (ich bin irgendwie immer der Spielverderber), zwischen 18.Th3 und 19. Th6 muss noch Kg3 kommen. Und dann sind es 27 Züge, oder?

SHL 24. September 2009

Ne, sind doch nur 26. Du kannst nicht zählen: 1,2,3,5…

MiBu 25. September 2009

Ist ja ätzend, man soll so was nicht abends vom Blatt aus versuchen, da schleichen sich Fehler ein – grauslich! Aber ich hatte ja bei der bekannten anderen Aufgabe auch schon den doppelten 6.Zug, den habe ich hier kompensiert. Der Fehler war ich schon im ersten Lösungsansatz enthalten, “copy and paste” reproduzierte diesen dann nur noch…

SHL 25. September 2009

Stefan hatte hier doch jüngst geschrieben, dass Schachspielen einfacher ist als zählen…

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