Fragebogen 2005

1) größter Erfolg 2005?

CH An Brett 2 in der Landesliga 6,5/8 gemacht zu haben, macht mich schon ein bisschen Stolz.
StK In Simrishamn Kuchen in der Konditorei bestellt zu haben.

2) größter Misserfolg?

CH Der Abstieg mit dem SV Pasewalk aus der Landesliga, den ich trotz des Ergebnisses aus 1) nicht verhindern konnte.
StK Der Oberliga-Abstieg, weil wir über unsere Verhältnisse gespielt haben und nahe am Klassenerhalt waren.

3) beste Partie?

CH Am meisten Spaß gemacht hat mir meine Beteiligung an der Partie Schönrock-Herrmann (Landeseinzelmeisterschaft-Meisterturnier).
StK Das Leichtfigurenendspiel in Gross-Kalhorn (8. Runde Oberliga)

4) schlechteste Partie?

CH Malmdin-Herrmann (Malmö-Open)
StK Mit großem Vorsprung Stahlberg-Kalhorn (Malmö-Open), ein simpler Einsteller nach uninspirierter Eröffnung.

5) schachliche Ziele für 2006?

CH Die Chance auf einen Aufstieg in die Oberliga mit dem Greifswalder Schachverein aufrechterhalten und ein vernünftiges Turnier spielen.
StK Klassenerhalt mit der 2. Mannschaft, endlich eine Eröffnung mit Schwarz finden.

6) Entdeckung?

CH Schach und Go sind sich unähnlicher als ich anfangs dachte.
StK Karlsson vom Dach. Kent: Du & Jag Döden.

7) Was hättest du lieber nicht entdeckt?

CH Das schmutzige Geschirr in der Spüle nach einer Woche Abwesenheit.
StK Wie die Zeit vergeht.

8) die wichtigste Neuerung?

CH Gab es im bekannten Demokratie-System: die Schröder-Variante wurde durch die Merkel-Variante ersetzt. Man muss jetzt schauen, ob sich die Neuerung als Verstärkung darstellt oder aber relativ fix als unwichtige Alternative von der Bildfläche verschwindet.
StK Schachblätter

9) Wer ist eigentlich Schachweltmeister?

CH Schwierige Frage! Für den besten Spieler der Welt derzeit halte ich Topalow. Er hat überragende Ergebnisse vorzuweisen (besonders in den letzten Monaten, tummelt sich aber schon ein Jahrzehnt in der Weltspitze), hat das mit WM überschriebene Turnier ergebnistechnisch ganz klar gewonnen und spielt obendrein noch attraktives Schach. Das soll heißen, dass mir persönlich ein +7 =0 -2 wesentlich lieber ist, als ein +5 =4 -0 und ersteres assoziiere ich eher mit Topalows Spielstil. Definitiv kein Weltmeister ist für mich Kramnik! Er beruft sich ja immer auf einen Sieg gegen den (damals!) stärksten Spieler der Welt. Leider liegt das schon fünf Jahre zurück. Und um noch ein wenig rumzukritteln kann man noch anmerken, dass Kramnik auf dem Weg zu jenem Match gegen Kasparow in einem als Kandidatenfinale der WCC bezeichneten Wettkampf 1998 gegen Schirow eine Niederlage hinnehmen musste. 2004 dann ein Legitimationsversuch gegen Leko. Auch hier konnte er nicht nachweisen, dass er im Match stärker als der Ungar ist (was ein Weltmeister nach meinem Verständnis sein sollte). Vielmehr erreichten beide Spieler identische Punktzahlen, wonach mir halt nicht einleuchtet, einem der beiden den Titel „Weltmeister“ zuzuerkennen und den anderen in die Wüste zu schicken. Als letzter Punkt ist selbst mir aufgefallen, dass die Turnierergebnisse von Kramnik seit einiger Zeit keinerlei Dominanz, Überlegenheit, Überragendes oder Grandioses mehr aufweisen. Sprich, Weltmeister ist der gute Wladimir in meinen Augen nicht.
StK Einfache Frage! Natürlich Kramnik. Erfordert demnächst mal einen längeren Text.

10) Out of Chess?

CH Nachdem mir Olaf T. vor ein paar Jahren einmal vertellt hat, wie man die Kaskade jongliert (das grundlegende Dreiballmuster), habe ich das Ganze erst mal lange Zeit ruhen lassen, seit April wieder aufgenommen und festgestellt, dass es sehr kreativ ist (ähnlich wie Schach) und gleichzeitig ziemlich sozial (damit unterscheidet es sich ein wenig von Caissas Schöpfung).
StK Mit Freunden draußen Kubb spielen.

11) Und sonst so?

CH Das Studium möchte vorangetrieben werden. Vier Bälle jonglieren können. Beim Go zum 3 kyu aufsteigen und wenn dann noch Zeit ist, meine Pläne bezüglich der Weltherrschaft vorantreiben.
StK Mit Schwedisch weitermachen. Eine Prüfung in Altisländisch bestehen. Bitte keine Unglücke 2006. Mal wieder ein Tor machen.

2 Kommentare

ErwinF 31. Dezember 2005

Natürlich keine elf Fragen und Antworten. Nur die eine für mich wesentlliche Frage an CH: Wieso sind sich Schach und Go unähnlicher als Du anfangs dachtest (6)? Was sind die Unterschiede, also mal abgesehen von den Regeln und wo hast Du Ähnlichkeiten vermutet, die jetzt doch nicht da sind?

Katchumo 4. Januar 2006

Als ich mit Go angefangen habe, bin ich in gewisser Weise davon ausgegangen, dass es wohl nur ein komisch anzuschauende Version des Schachs ist. Schwarze und weiße Steine werden abwechselnd von zwei Spieler gesetzt, beizeiten wird etwas geschlagen und am Ende gewinnt einer (ok, manchmal auch nicht).
Dann ist mir klar geworden, dass obwohl beides sehr dynamische Spiele sein können, diese Dynamik auf gänzlich unterschiedliche Art und Weise zustandekommt. Man muss sich ja nur einmal anschauen, wie relativ uneingeschränkt Figuren beim Schach ziehen dürfen und wie wenig beweglich dazu ein einzelner gesetzter Go-Stein ist. Trotzdem gibt’s halt viel Aktion beim Go.
Deutlich merke ich auch Unterschiede zum Partieende hin. Beim Schach ist eventuell nach mühseligem Endspiel das meiste weggeholzt und die verbliebenen Figuren beherrschen ein leeres Brett. Das hat ein bißchen was von verbrannter Erde.
Auf dem Go-Brett befindet sich erstmal ein großes Nichts. Am Ende existieren dort zwei Parteien, die eine Aufteilung für sich gefunden haben. Das macht zwar einen zum Sieger, aber irgendwie ist es doch eine Co-Existenz, die aus einem Nichts aufgebaut wurde.

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