GEO 1/2006 transportiert ein gängiges Vorurteil über Xiangqi:
Überhaupt sind die älteren Schachvarianten oft wesentlich weniger dynamisch als die gegenwärtigen. Im traditionellen chinesischen Schach (Xiangqi) bewegt sich der Herrscher nur auf einem kleinen Areal – wie innerhalb der Mauern des kaiserlichen Palastes.
Dahinter steht offenbar die Auffassung, dass Entwicklungen der Moderne immer eine Beschleunigung beinhalten müssen. Nach meinen ersten Eindrücken scheint das Xiangqi indes um einiges dynamischer als das westliche Schach zu sein. Zwar fehlen Dame und Läufer, dies wird aber durch die offenen Linien, fehlende Bauernketten und das Fehlen der Rochade mehr als ausgeglichen. Der Feldherr ist natürlich viel anfälliger für Mattangriffe, weil er sich nicht in der Ecke verstecken kann, sondern im Palast bleiben muss.
2 Kommentare
Nach was bemisst sich eigentlich Dynamik im Schach? Offenbar einzig an der Beweglichkeit der zentralen Figur. Nur gut, dass der Artikel auch sonst richtig schlecht ist, sonst könnte man noch auf die Idee kommen, da wäre was dran. Am besten gefällt mir die atemberaubende Erkenntnis „Noch heute gibt es Turniere, in denen andere Varianten gespielt werden als die europäische Version.“. Ach was!
Mein Eindruck ist, dass die Partien im Xiangqi durchschnittllich schneller entschieden sind, als Partien im westlichen Schach. Schon das sollte gegen die fehlende „Dynamik“ sprechen.