Beide schauten zu Boden und schwiegen. Die Szene hatte etwas von einem Schachspiel, bei dem nur noch zwei gegnerische Figuren übriggeblieben waren, die sich nicht mehr angreifen konnten. Zwei einsame Könige.
— Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit. Ich bin wahrscheinlich der letzte Mensch auf der Welt, der dieses Buch noch nicht gelesen hatte, aber trotzdem Empfehlung, schon wegen der musikalischen Referenzen.
3 Kommentare
Ich stelle mir zwei alte Männer vor, die endlos ihre Könige hin- und herziehen weil sie vergessen haben, dass die Partie remis ist. Ein Warten auf Godot zweier Schachspieler. Von Benedict Wells habe ich noch nichts gelesen.
Übrigens finde ich das Bild mit den zwei einsamen Königen etwas schief. Die beiden haben ja jeweils ihr Gegenüber, also wenn schon, dann ist das eher eine Zweisamkeit.
Die Protagonisten im Buch waren zugleich einsam und zweisam (und der dritte kam sogleich dazu). Tatsächlich nicht die stärkste Stelle im Buch, aber mit Schachbezug.
Der Roman liest sich sehr gut und hat mich berührt, aber vielleicht ist er auch etwas kitschig. Macht nichts.