Viel fehlt eigentlich nicht mehr – und doch sind Deutsche Meisterschaften wie alles, was man über Jahre hinweg in gleicher Form betreibt, verbesserungswürdig. Manche Dinge sollen besser werden, in dem man ihnen weitere Einzelheiten hinzu addiert, anderes verbessert sich durch das Weglassen. So steht für die DEM weiterhin die exemplarische Diskussion, ein Open hinzu zu nehmen oder sie sportlich attraktiver für die Spitzenkräfte zu gestalten. Beispielsweise durch einen höheren Preisfonds oder eine sogenannte Königsgruppe, in der den stärksten deutschen Schachkräften entsprechende Gegnerschaft garantiert wird. Beides ist gut gemeint, verhilft aber der Randsportart Schach leider nicht zu entsprechender Attraktivität, um sie zu vermarkten.
Klaus-Jörg Lais quält sich ein bisschen bei der Berichterstattung über die Deutschen Einzelmeisterschaften 2010. Es ist sichtlich nicht so einfach, eine Meisterschaft schönzuschreiben, deren Teilnehmerfeld trotz 20 Freiplätzen von den Nummern 8, 18 und 25 der deutschen Liste angeführt wird.
18 Kommentare
Immerhin gibt es doch ein attraktives GM-Turnier als A-Open ;-). Zeitgleich mit der nun wirklich schachlich attraktiveren EM verwundert es allerdings eher, dass überhaupt jemand bei der DEM spielt (wenn er nicht gerade dafür direkt oder indirekt bezahlt wird). Apropos EM – da scheint KJL sich jetzt auch ausschließlich auf die DSB-Kaderspieler in der Berichterstattung zu spitzen. Ein schönes Zeugnis dafür, dass der Rest der Mitglieder in der Wahrnehmung der DSB-Spitze nicht existiert.
Typische Hofberichterstattung Marke KJS.
Ein Modus, der der aktuellen Nr. 12 der DWZ-LIste des Saarlandes einen Freiplatz gewährt – zufällig ein „verdienter“ Funktionär des DSB – ist offensichtlich nicht dazu geeignet, eine erfolgreiche Vermarktung zu ermöglichen. Wie will man einem potentiellen Sponsor vermitteln, dass von den besten Spielern keiner dabei ist, statt dessen größtenteils überregional nicht bekannte Spieler mitwirken?
Aber nach langer Zeit muss man den Teilnehmer aus MV IM Feld suchen und nicht immer an den hinteren Brettern! Da lohnt sich das Daumendrücken…:-)
Ich drücke auch die Daumen, klar! Aber ein weiteres Indiz für die Annahme, dass das Teilnehmerfeld vielleicht nicht ganz so stark ist ;-)
Kann mir übrigens mal jemand erklären, warum das Turnier mit dieser kurzen Bedenkzeit gespielt wird? Eine Runde am Tag, alle sind vor Ort, keine An- und Abreisen zur Partie nötig, warum nimmt man sich keine Zeit für’s Schachspielen? Verstehe ich nicht.
Ich verstehe es auch nicht.
Eine andere Erklärung als die, dass Veranstalter und Schiedsrichter früher Feierabend haben wollen, kann ich mir nicht vorstellen.
Oder aber G. Souleidis braucht Nachschub für seine „Gurken“-Rubrik.
Auch die Niedersachsen können mit ihrem Vertreter bisher durchaus zufrieden sein.
Hallo Werner Berger,
ich fasse das mit dem frühen Feierabend mal als „überzogene Polemik“ auf, denn ich glaube schon, dass sich genügend Schiris finden lassen würden, die auch Nachtschichten einlegen würden, um die DEM zu pfeifen. ;-)
Die Frage nach dem WARUM? bleibt natürlich. Die TO sagt folgendes:
„H-1.3 Bedenkzeit
Der zuständige Turnierleiter legt die Bedenkzeit in der Ausschreibung in Anlehnung an die von der FIDE für den Erwerb von Titelnormen empfohlene Bedenkzeit fest.“
Da Herr Ralph Alt die Turnierleitung inne hat, wäre es doch einmal interessant, ihn anzumailen und nach dem Grund zu fragen, warum nicht die lange Fischer- Bedenkzeit gespielt wird.
Außerdem würde mich eine Umfrage unter den anwesenden Aktiven interessieren – wer findet diese Bedenkzeit gut? Wer möchte lieber eine längere Zeit spielen? Ist das Spielen mit Inkrement beliebter als Varianten ohne?
Und wenn man schon dabei ist, Fragen zu stellen – mich bewegt folgende:
Nach TO werden 24 Startplätze vergeben. Es nehmen aber 44 Spieler teil. Ich will dem Ausrichter gerne 2-3 Freiplätze zugestehen, aber 20????
Dies sind die DEM des DSB . DSB bedeutet, von uns Mitgliedern, nicht von einigen wenigen „Superfunktionären“. Ich finde es ziemlich daneben, dass die Mitglieder nicht nur kein Mitspracherecht haben, bei der Vergabe der Plätze sondern noch nicht einmal wissen, was die Kriterien dafür sind!
Hallo, Nordlicht_70,
ich fasse das mit dem „dass sich genügend Schiris finden lassen würden, die auch Nachtschichten einlegen würden, um die DEM zu pfeifen“ als „überzogen unlogisch“ auf.
Natürlich wird nicht erst der Modus bestimmt, um danach zu schauen, ob man Schiris findet, die sich bereit erklären, mit diesem Modus zu schiedsen, sondern umgekehrt, es steht von vornherein fest, dass SF Alt das Turnier leitet, und dieser bestimmt den Modus in Kenntnis dessen, dass er selbst das Turnier leiten wird.
Aporopos:
Macht der Demjanjuk-Prozess gerade Pause, oder hat der Senatsvorsitzende die Sitzungstermine bewusst so gelegt, dass ihm Zeit zur Leitung der DEM bleibt?
Der Vorschlag mit der Mail an denselben ist eine ausgezeichnete Idee, und wir alle sind schon ganz gespannt auf die Antwort, so denn eine erfolgt.
An den vorderen Brettern sorgen ja in der Regel die Spieler selbst für einen zügigen Feierabend.
Wird das jetzt hier an dieser Stelle ein DEM-Blog?
Man könnte bei den vorderen Brettern auch von „unwürdigem Verhalten“ sprechen:-( Was ist das denn für Schach?! Khenkin-Naumann Remis in 8 Züge eben gerade in Runde 6…
Ja, natürlich. Wer gar nicht spielen, sondern nur schnell Remis machen will, dem ist die Bedenkzeitregelung völlig schnuppe.
Sehe gerade, dass das Open in Bad Wörishofen ja auch im Moment stattfindet:-o Wer macht solche Terminpläne (-überschneidungen)???
Zum posting von WB 10.03., 14.32: Ich hatte eine mail an KJL geschickt, weil ich an einem Beitrag auf der DSB-Seite leicht Anstoß genommen hatte. Ich bekam eine Antwort von ihm, wo es unter anderem hieß, zu den Fragen [Anzahl der Teilnehmer und BZ-Regelung] könne Herr Alt am besten Auskunft erteilen. Der Sportdirektor war im cc aufgeführt, so dass ich nunmehr dessen Antwort harre. Sollte was kommen, melde ich mich dann noch mal.
Zur Frage BZ: Ich selber habe bisher nur einmel mit Inkrement gespielt und bin damit kaum zurecht gekommen, war allerdings auch ein Schnellturnier und gilt daher nicht unbedingt. Meine Normalpartien der letzten x Jahre waren fast alle 2h/40 + 1h/Rest, was für mich eine brauchbare BZ ist. (Die Aunahmen waren 2h/40 und 1/2 h Rest bei zwei Turnieren mit Abendrunden, war schon problematischer; da gab es auch einen Fall von „10.2“). Den schnellen Fischermodus halte ich für Nonsens.
Die Bildergalerie beim Veranstalter ist etwas unübersichtlich, aber ich hab ihn gefunden: „Uns Rainer“ in Aktion
Rainers Leistung ist respektabel. Genauso wie die unseres Wilhelmshaveners.
Stimmt, auch wenn es zwischendurch mal einen kleinen Wackler gab.
Schon vor einiger Zeit habe ich eine Antwort von Herrn Alt bekommen, aber erst jetzt daran gedacht, meine Ankündigung von vor ein paar Wochen in die Tat umzusetzen. Die 24 + 20 Teilnehmer werden wie folgt erläutert:
Wie sicher unstrittig sein dürfte, handelt es sich bei SF Bastian nicht um ein „junges Talent“ im Sinne dieser Ausführungen. Muss demnach doch ein starker Spieler sein. Dass er seinen Platz bei der DEM seinen Verdiensten als Funktionär zu verdanken hätte, können nur so Miesmacher wie WB oder ich vermuten.
Weiter ist zu lesen: „Was das „zu schwach“ betrifft, so ist dies einerseits der Konkurrenz der Europameisterschaft geschuldet, die ihren Termin, nachdem die DEM schon längst geplant und terminiert war, in unüblicher Weise früher gelegt hat als sonst üblich, und auch der Schwäche der Landesmeisterschaften.“. Und was lehrt uns das? Es ist nicht die Schuld des DSB, wenn seine DEM zu schwach ist. Liegt vor allem an nicht zu beeinflussenden Faktoren eine Ebene höher [ECU] und niedriger [die LV]. Kann man wohl nichts machen. Schade.
Achtung, noch mehr Ironie: Die DEM ist objektiv gar nicht so schwach. Wer will, kann ja mal auf der DSB-site die Teilnehmer der anstehenden Endrunde der DPEM nachlesen…