Zum bevorstehenden Jahreswechsel mag hier noch einmal ein klassisches, will meinen, partiefernes Problem erscheinen. Weiß ist hier am Zug und setzt in drei Zügen matt. Die Überraschung besteht ja eher darin, dass der schwarze König noch nicht matt ist. Aber im Gegenteil. Weiß muss sein Figurenknäuel ganz behutsam entwirren. Die Aufgabe stammt von Paul Heuäcker (1899-1969), der nicht nur ein bekannter Studienkomponist, sondern zugleich ein starker Schachspieler war. Zu seinen Erfolgen zählt vor allem ein gegen Ernst Grünfeld unentschieden gehaltener Wettkampf im Jahre 1927.
Ergebnisse und Meinungen wie immer bitte als Kommentar.
3 Kommentare
Dieses Problem kam mir so bekannt vor, aber mit gedrehtem Brett. Könnte es sein, dass der schwarze K auf a8 steht? Wie dem auch sei, die Stellung ist mit der gleichen Idee zu lösen. Da ich sie kenne, schweige ich… (veröffentlicht Deutsch-Österreichische Tageszeitung 1926, habe flugs mal nachgeschaut). Noch ein Kommentar von Dr. Staudte, Aachener Nachrichtern 1949 über eine Begebenheit, als Heuäcker das Problem anlässlich einer Simultanvorstellung von Keres in Berlin zeigte:
Ich mag Studien mehr. Probleme sind mir meist zu partiefern. Richtige Problemfans sehen das anders, und damit haben Probleme ihre Berechtigung! Wenn ich mich mal an ein Problem ranwage, frage ich mich immer, welche Figur zieht logischerweise nicht. Und die ist es. So komme ich oft ans Ziel oder in dessen Nähe. (vs) nd so ist es auch bei diesem Problem. Wer ist so gut wie der junge Keres?
Hmm, nach fünf Minuten würde ich 1. Ka6 ziehen. Auf 1. … Ta1+ folgt 2. Ta2 und nach einem beliebigen schwarzen Zug zieht der Turm von g2 weg mit Matt (2. … Tf1 3. Tgf2)
Also besser 1. … T[b-e]1. Darauf folgt 2. Tf1
Gibt Schwarz nun Schach (2. … T[a-e]6+ oder 2. … Ta1+) dann wehrt Weiß das Schach durch einen Läuferzug (3. Lb6) oder ein Turmzug (3. Ta2) ab und durch das Abzugsschach ist Schwarz gleichzeitig Matt.
Nur meine Meinung, nicht, um dem admin ins Wort zu fallen!
Bravo B., fast wie P.K.!, und dazu eine Anekdote:
Das Bravo! war ein Markenzeichen von Bogoljubow, zum Beispiel signierte er das Partieformular so für seine Bezwinger bei Simultanspielen. Auch in Kommentaren nutzte er oft dieses Lob. Einmal auch in einem Zeitungskommentar zu einer Bogoljubowpartie, weil er nach eigener Aussage vergssen hatte, dass es sich um eine eigene Partie handelte. Bravo Bogoljubow!! schrieb er zu einem Zug. Und die Schachwelt hatte etwas zum Schmunzeln. Das fiel mir ein, da ich vor einiger Zeit das Bogoljubowhaus in Triberg besuchte.