Ihr müsst jetzt sehr tapfer sein. Der User Nordlicht_70 hat die Höhepunkte seines Schaffens aus der diesjährigen Vereinsmeisterschaft kommentiert (danke für den mutigen Gastbeitrag!). Also: Anschnallen und Bühne frei!
Die Stellung ist nach 40.Dd6 gewonnen, weil der schwarze Springer nicht ziehen darf. Zum Beispiel 41…Sc6 42.Sxf5+ nebst Dd1+ und aus. Das Endspiel nach Damentausch ist – wenn auch für Hartplatzhelden vielleicht nicht trivial – gewonnen. Zumindestens für meinen starken Gegner Wilfried dürfte das nur eine Fingerübung sein. Aber hält nicht 40…De6 nochmal alles zusammen? Nein! Wenigstens gibt dieses Bild nun ein tolles Trainingsbeispiel für ein bestimmtes taktisches Motiv (Aufgabe 1).
Nach 20 Zügen hatte ich gegen Oleg Ausgleich erreicht. Leider „vergaß“ ich Tg3 für Weiß und zog statt Te6 Dd6. Daraus folgte die Stellung nach dem 24. Zug. Ich rechnete mit so etwas wie 25. f4 mit wildem Hauen und Stechen (man kennt ja Oleg :-) ), jedoch war ich leider nicht in der Lage zu erfassen, dass das Problem der schwarzen Stellung nicht nur in der luftigen Königsstellung liegt. Oleg sah das natürlich und sorgte hier für den Paukenschlag (Aufgabe 2)!
Nach groben Patzern beiderseits (Anm. d. Red.: Die Partie begann standesgemäß schrill mit 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6?! 4.Sg5! d5 5.exd5 Sxd5? 6.Sxf7?! Dh4!?!) war diese Stellung nach dem 25. Zug entstanden. Ich zog 26.f4+, das sieht ja irgendwie gut aus. Natürlich ist die Stellung immer noch ganz klar gewonnen, doch musste ich mich noch 15 Züge quälen, bis mein Gegner die Partie als unhaltbar aufgab, weil alle Bauern am Dameflügel verschwanden. Leider verpasste ich die Möglichkeit, hier mit taktischer Hilfe in ein leicht gewonnenes Endspiel zu kommen (Aufgabe 3).
Sachdienliche Hinweise bitte als Kommentar!
6 Kommentare
Bei Aufgabe 3 hat Weiß doch bereits ein leicht gewonnenes Endspiel. :-)
(Gibt es auch einen Beitrag zu Läuferlöffeln und Turmmessern?)
1) ja
2) ja
3) ist das wirklich so einfach??
Bei 3 sehe ich auch nichts einfaches… Der Zug f4 gefällt mir !
Mir gefällt bei 3) 1.Lxa7 (und nach 1…Ta8 2.Sa5) noch besser als f4.
Oh, dann geht die 3.Aufgabe im Schwierigkeitsgrad aber deutlich mehr ab als 1) und 2)…
back home.
Ja, da habe ich mal mein persönliches Horrorkabinet geöffnet – natürlich nur einen kleinen Spalt… ;-)
Bei Diagramm 3 finde ich Lxa7 ebenfalls hübsch. Leider habe ich die drohende Springergabel nach Ta8 Sa5 nicht gesehen. Mit zwei netten Freibauern hätte das ich das restliche Spiel wesentlich entspannter angehen können.
Bei Diagramm 2 folgte Txg5+! Hier fiel ich aus allen Wolken, weil ich das drohende hxg5 2. Dxg5+ Kf7 3. Dg7+ Ke6 4. Te1! überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Zwar könnte man nach Kh8 vermutlich noch weiterspielen – aber letztlich doch chancenlos.
Das Diagramm 1 zeigt ein Idealbild zum Thema Hinlenkung für meine 10-12jährigen Kiddies. Denn nach … De6 folgt Dxe7 mit Figurengewinn. Zurückschlagen geht wegen der drohenden Gabel (Sxf5+) nicht. Immerhin sah ich das Malheur bereits nach Ausführung meines Zuges und konnte so den erstaunten Blick meines Gegners richtig interpretieren – er hatte es auch gesehen.