Das Schöne am Problemschach ist, dass es immer eine Lösung gibt. Auch für dieses Hilfspatt in sechs Zügen von Anton Baumann (Gaudium #248), das ich ein paar Tage mit mir herumgetragen habe. Der weiße Bauer braucht vier Züge bis zur Umwandlung und hat dann nur noch zwei Züge zum Pattsetzen, wie soll er da das gesamte schwarze Material liquidieren? Andererseits funktionieren schwarze Königsmärsche nach e1 auch nicht und eine weiße Dame auf e1 kann ebenfalls nicht pattsetzen. Die schwarzen Bauern können also nicht blockiert werden, sie müssen vom Brett verschwinden.
Der Groschen fiel beim Fahrradfahren auf dem Weg zum Recyclinghof — eine schwarze Umwandlungsfigur kann sich auf dem Weg des weißen Bauern zusätzlich opfern und zugleich dafür sorgen, dass die weiße Dame auf einem weißen Feld erwandelt wird. Und natürlich zwei schwarze Unterverwandlungen. Der Rest ging dann im Kopf:
1.e1L exd5
Nummer 1
2.La5 d6 3.Lc7 dxc7
Nummer 2
4.e2 c8D 5.e1S Dxf5
Nummer 3
6.Sc2 Dxc2
Nummer 4 und Patt
Schach ist Geometrie.
Hier alles im Bewegtbild:
Ein Kommentar
Ich dachte erst, es wäre unmöglich, da ich davon ausging, dass Weiß am Zug ist. Den Plan, dass Schwarz seinen umgewandelten Läufer auf c7 opfert, hatte ich aber auch. Als ich dann sah, dass der 1. Zug die schwarze Läuferwandlung ist, fiel der Groschen. Immer wieder schön, wenn so auf den ersten Blick unlösbare Aufgaben dann doch aufgehen. Die Schönheit des logischen Denkens wird auf dem Brett offenbart.