Zwei Weltmeister, die die Schach-Orthodoxie nicht gerade als Kronzeugen aufrufen kann. Capablanca schlug vor, das Schachbrett um zwei Linien und zwei zusätzliche Figuren zu erweitern — den Kanzler (Turm und Springer in einer Figur) und den Erzbischof (Läufer und Springer in einer Figur). Lasker schrieb Brettspiele der Völker, erfand das Spiel Laska (eine Fortentwicklung des Damespiels), beschäftigte sich theoretisch mit verschiedenen Kartenspielen und war ein guter Go-Spieler.
23 Kommentare
Noch ein Tippfehler(?): der Titel des Lasker-Buches lautet schlicht „Brettspiele der Völker“.
Richtig.
Foto ist übrigens 1. Runde Moskau 1925
Nikotinabhängige könnten Lasker übrigens auch als Kronzeugen dafür anführen, wie toll das Rauchen am Brett ist. Die Zigarre in der Hand – mit der er zuweilen angeblich Teile des Bretts strategisch einnebelte – ist auf dem Bild gut zu sehen.
(Ich emfinde das entsprechende Verbot freilich als eine der wenigen deutlich angenehmeren Entwicklungen der neueren Zeit.)
Mir wiederum sind die Figuren zu groß, die entsprechen sicherlich nicht DIN.
Dafür gibt es offenbar überlange Partieformulare. Und analoge Schachuhren.
Die Partie endete remis. Das Foto sieht ein bisschen nach anschließender Analyse aus, finde ich.
Ich denke, dass es die Stellung nach dem 14. Zuge ist, die im Übrigen meines Erachtens nicht besonders kämpferisch von Seiten des Weißen aussieht.
Leider gab es noch keine Sofia-Regeln und keine Rybka-Analysen.
Capablanca hat jedenfalls die, nun ja, etwas geordnetere Frisur. Und wollte keinen Isolani gegen Lasker spielen.
Zur Besänftigung etwas Lustiges.
So sieht Frank Mayer das Turnier Moskau 1925.
Man beachte die „kreative“ Tabelle: Lasker und Capablanca punktgleich, Ernst Grünfeld auf Platz 4 usw.
Führt der Herr Mayer seine schachhistorischen Ausflüge in der Schach-Zeitung eigentlich weiter fort? Ich habe mir danach keine weiteren Hefte mehr gekauft.
Leider ja. In der November-Ausgabe wird die Legende von der Partie Aljechin-Trotzky als historische Tatsache dargestellt, und zwar mittels einer angeblich von Aljechin selbst stammenden Schilderung. Tatsächlich ist das natürlich eine dreiste Fälschung. Aljechin hat sich nie zu seiner Inhaftierung in der ersten Jahreshälfte 1919 öffentlich geäußert.
Nachzulesen auch hier. [Link entfernt]
Sorry, ist natürlich das Oktober-Heft.
Liebe Schachfreunde,
aus dem „Innenleben“ der Website [Link entfernt] entnehme ich, dass sich einige Leser Ihrer „Schachblätter“ für meine Artikel interessieren.
Lassen wir einmal dahingestellt, ob im positiven oder negativen Sinn.
Zu einigen Leserzuschriften möchte ich jedoch teilweise Stellung nehmen:
1. Mein „Rausschmiss“ aus dem schachfeld.de-Forum hatte nicht den Grund einer Autorenverletzung, die nur ein Vorwand war. In der Tat hatte ich vergessen, in dem deutschen Artikel die Quelle anzugeben, während in dem wort- und bildergleichen spanischen Text wohl die Herkunft angegeben ist.
Ich habe das Versehen inzwischen korregiert.
Die dortige Sperre hat ganz andere Gründe und zwar persönlicher Art.
Es ist mir aber auch völlig egal. Man kann perfekt ohne dieses Forum leben.
2. Die Geschichte Trotzky-Aljechin habe ich von einem jugoslawischen Schriftsteller übernommen, den ich auch abgebildet und zitiert habe.
Da weder Sie noch ich damals dabei waren, sollte man den Ausführungen schon Glauben schenken, auch wenn sie nur überliefert sind.
3. Ich werde weiterhin in der Schach-Zeitung meine Artikel monatlich veröffentlichen, sofern sie von der Redaktionsleitung genehmigt werden.
Mit meinen besten schachlichen Grüssen
Frank Mayer
Herr Mayer, Sie sind ein unverbesserlicher […].
Weisen Sie doch die angebliche Veröffentlichung durch Aljechin selbst nach!
Das können Sie nicht, weil es sie nicht gibt.
Inhaftiert war Aljechin in der ersten Jahreshälfte 1919, aus Russland ausgereist ist er erst 1921, der Schluss mit der sofortigen Ausreise kann also nicht stimmen. Er ging auch nicht „konspirativ“ nach Odessa, um aus Russland zu flüchten, sondern gab dort öffentliche Schachvorstellungen.
Wahrscheinlich kennen Sie keine einzige Aljechin-Biographie, in der all das dargestellt ist.
Sie täuschen Ihre Leser, Sie sind ein ganz übler Schach-Schmierfink, das attestiere ich ihnen hiermit.
Mich würde dann noch interessieren, ob der Jugoslawe – ein als „windig“ bekannter Schach-Journalist – überhaupt weiß, dass Sie seine Publikation benützen. Ein ordnungsgemäßes „Zitat“ sieht anders aus, und die Ãœbernahme eines ganzen Textes ist überhaupt kein Zitat, sondern ein glaskarer Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz.
Nachsatz nur für Insider des BdF-Forums: Gambitus, hier sind Sie wirklich nicht erwünscht! Veröffentlichen Sie aber ruhig in der „Schachzeitung“ von dem anderen Schmieranten, die liest (hoffentlich) wohl kaum einer der Stammleser dieses Blogs, das stört daher nicht weiter. Sofern ich mich für Schachhistorie interessiere, halte ich mich lieber an Edward Winter oder Olimpio Urcan.
Werte Schachfreunde,
vielleicht wollen sie auch so garnicht angesprochen werden….Wer weiss? Neulich schrieb eine bekannte Künstlerin – auch in Sachen Schach – folgendes an mich:
So, dass dürfte reichen!
Ab sofort werde ich Ihre Seite nicht mehr anschauen geschweige denn berühren.
Frank Mayer
P.S. Dass ich im BdF-Forum mit einigen bildlichen Hinweisen unerwünscht bin, bitte ich mit dem Moderator abzustimmen.
Das Verbreiten von maßlos übertriebenen Lobeshymnen auf sich selbst gilt im medizinischen Schrifttum als Symptom für eine narzisstische Persönlichkeitsstörung.
(Quelle: Wikipedia, Stichwort „Persönlichkeitsstörung“.)
P.S.:
Der von der Künstlerin erwähnte Artikel „Der Mann am Schachbrett“ stammt gar nicht von Herrn Mayer, sondern stellt ebenfalls ein Plagiat dar.
Herr Werner Berger,
es tut mir ausserordentlich leid, dass Sie gegen mich Ihre persönlichen Angriffe richten. Gehen sie mit Ihrer Frau (sofern sie noch eine haben oder nicht schon weggelaufen ist) auch so um? Im Grunde genommen müsste man Sie wegen Ihrer groben Äusserungen vor Gericht bringen.
Nichts für ungut, ich werde weiter meine Artikel so veröffentlichen, wie ich es für richtig halte. Sie sollten wissen, dass bei Zitat der Quelle auch Sie kaum etwas gegen mich ausrichten können. Wie oft wurde und wird die Bibel zitiert. Wenn es nach Ihnen ginge, müsste selbst Jesus Christus noch vor Gericht gestellt werden. Sollten Sie etwas gegen meine Texte dagegen, stelle ich Ihnen frei, juristische Schritte einzuleiten. Ich warte mit jeder Klage mit Ruhe entgegen.
Frank Mayer
Ich habe mal die Links auf die Seite von Herrn Mayer entfernt, wegen der Haftungsprobleme bei Links auf juristisch problematische Seiten. Wer will, kann ja mit einer Suchmaschine arbeiteten.
Ansonsten hat Herr Mayer sich mit dem Urheberrecht offenbar nicht beschäftigt. Damit können wir diese Diskussion abschließen. Sehr geehrter Herr Mayer, ich hätte auch nichts dagegen, wenn Sie Ihrer Ankündigung von oben 22.01 Uhr folgen würden.
Richtig zitieren und Urheberrecht
Wer kennt das nicht, da gibt es eine Erklärung im Internet, warum sollte man es denn nochmal selbst schreiben?
Ja, warum? Texte unterstehen dem Urheberrecht und gehören damit dem Urheber. Das bedeutet, niemand darf sie ohne Erlaubnis verwenden.
Wenn es da nicht eine Ausnahme gäbe: Das Zitat!
Möchte man also das Rad nicht noch einmal erfinden, darf man Auszüge oder ganze Texte zitieren. Das ist völlig legitim. Allerdings muss man dabei einiges beachten.
Ein Zitat oder der Text muss als solches gekennzeichnet sein, sonst wird es als Plagiat oder Urheberrechtsverletzung gewertet.
Der Autor oder die Quelle ergänzen die Angaben (sind rechtlich gesehen sogar vorgeschrieben), ein Link auf die Internetseite ist am einfachsten.
Frank Mayer
Das Zitatrecht dürfen nur Werke in Anspruch nehmen, die eine eigene Schöpfungshöhe beanspruchen können, also selbst urheberrechtlich geschützt sind. Deshalb ist die ausschließliche Wiedergabe vollständiger Fremdleistungen, hier eines ganzen Aufsatzes, nicht erlaubt. Im Übrigen genießen auch Bilder Urheberrechtsschutz.
Zur Arbeitsweise des Herrn Dimitrije Bjelica (insbesondere zu seinen Missachtungen des Urheberrechts) gibt – wieder einmal – Edward Winter kenntnisreich Aufschluss.
Mit Dimitrije Bjelica, Frank Mayer und Michael Schönherr haben wahrhaft „Brüder im Geiste“ zueinander gefunden.
Bei Bjelica, Mayer, Schönherr fällt mir ein – publiziert Yves Kraushaar eigentlich noch…?
Man darf ohne Erlaubnis des Urhebers „ganze Texte zitieren“?
In welcher Welt leben Sie eigentlich, Herr Mayer?
Wäre das richtig, dürfte man also den neuen Harry Potter abschreiben, ausdrucken und zum halben Preis verkaufen, solange man nur die Quelle „Joanne K. Rowling“ angibt?!
Das ist natürlich grober Unfug, das Verbreitungs- und Vervielfältigungsrecht liegt allein beim Urheber. Das Recht, einem fremden Werk ein Zitat zu entlehnen, rechtfertigt nicht die 1:1 Übernahme eines ganzen Textes ohne Erlaubnis des Urhebers, wie Sie es mit dem Bjelica-Text oder dem „Mann am Schachbrett“ getan haben. Das ist und bleibt geistiger Diebstahl.
Davon einmal abgesehen, ist die schlichte Wendung „von Dimitreji Bjelica“ auch keine taugliche Quellenangabe.