Demaskierung

… um jeden Preis nannte Sven-Hendrik seine Einsendung dieses Klassikers (vielen Dank dafür!).

demaskierung

Weiß zieht und gewinnt. Lösungsvorschläge und Quellenangaben bitte als Kommentar.

22 Kommentare

Nordlicht_70 26. Februar 2009

Ich erinnere mich dunkel daran, dass diese Aufgabe bei unserer vorletzten Grillparty am Strand vorgestellt wurde – die Lösung weiß ich leider nicht mehr… :-(

SHL 26. Februar 2009

Gutes Gedächtnis!
Ich hatte aber versehentlich dem Bauern auf c5 die falsche Farbe gegeben, weswegen es seiner Zeit nicht funktionierte…

SHL 26. Februar 2009

P.S.: Quelle ist V. Jefrejinow 1959 – 1. Preis „Sahs“

Buts 26. Februar 2009

Hi Stefan,

ich freue mich sehr darüber, dass Du wieder Zeit für die Schachblätter hast.
Te4 würde ich als ersten Zug vorschlagen, um die Variantenanalyse in Gang zu bringen ;-)

Gruß Buts

HL 26. Februar 2009

An Te4 hab ich auch schon überlegt, aber dann:

1.Te4 dxe4+
2.Kf4 (mit der Idee nach 2…Dc6+ 3.Le5 zu spielen)

aber was tun nach

2…Lf7 ?

HL 26. Februar 2009

Sorry, ich meinte natürlich 2….Dc7+

Permanent Brain 26. Februar 2009

Ein Schnellschuß: 1.f7 (droht Txd5#) Lxf7 2.exf7 Df6+ 3.Tf4 Dxa1 4.f8D#

Auf 1…h6 erfolgt einfach 2.f8D.

Immer wenn ich glaube, so eine Aufgabe mit Leichtigkeit gelöst zu haben, stimmt irgendetwas nicht, und die wahre Lösung ist viel schwieriger, tiefer, und außerdem ganz anders. Das wird also erfahrungsgemäß hier auch so sein. :-)

SHL 27. Februar 2009

@PB: Deine Erfahrung gibt Dir recht. Ob Lxf7 erzwungen ist, lasse ich mal offen, aber zumindest 2….Df6+ erscheint doch sehr zweifelhaft.

Eckart 27. Februar 2009

Nach 1.f7 Lxf7 2.exf7 ist 2…Kg7 stärker, da auf 3.Tf4 d4+ (mit Schach) folgen kann.
Was ist mit 1.Te4 mit der Idee 1…dxe4+ 2.Kg2! e3+ 3.Kg1, um so die vernichtende Abzugsdrohung f6-f7 matt aufzustellen.
3…h6 4.f7+ Kh7 5.f8 S wird matt. 3…h5 4.f7+ Kh7 5.f8D sollte auch gewinnen.
3…Lf7 scheitert an 4.exf7 Dxc5 5.f8D+ Dxf8 6.f7+ Dg7 7.f8 Dame oder Turm mit matt.
Au weh! 6…Dg7 ist mit Schach verbunden! Macht aber nichts, der König weicht aus 7. K beliebig, da weiterhin Umwandlung auf f8 droht, auch nach 7…Dxa1 8.f8 D/T matt.

SHL 27. Februar 2009

In Deinem kurzen Text ist alles drin, was ich sehen wollte, Eckart. Eine Kleinigkeit allerdings: 7. K beliebig stimmt nicht. Der König muss sich schon ein Feld suchen, auf dem der La1 nicht mit Schach geschlagen werden kann.

Das spät erkannte Gegenschachmotiv im 6. Zug führt schlussendlich dazu, dass sogar der demaskierte Läufer noch geopfert wird. Ich finde es herrlich.

Am Ende versteht man bei jeder Figur dieser Komposition, wieso sie da steht, wo sie steht. Der Ba4 verhindert beispielsweise Da4

Krennwurzn 27. Februar 2009

Te4 sieht am doofesten aus und ist daher ein heißer Lösungskanditat!

Te4 dxe4 Kg2 e3+ Kg1 dann hat die Dame kein Schach und es droht matt, schwarz muss h5 spielen und dann kommt f7 und Weiß bekommt auch eine Dame – mehr schaffe ich ohne Brett nicht mehr und wahrscheinlich ist ansonsten auch nicht alles richtig.

SHL 27. Februar 2009

@Krennwurzn: Te4 sieht am doofesten aus und ist daher ein heißer Lösungskanditat!

Ein sehr probates Verfahren!

Zum einen war Eckart schneller, zum anderen hast Du die schwarze Ressource Lf7 offensichtlich nicht genügend gewürdigt.
Die Variante nach h5 ist nicht so hübsch, aber das hält die Komposition mE aus i.e. schmälert ihren Wert nicht.

Eckart 27. Februar 2009

Ich finde alles ganz logisch.
Td4 und Bf6 blockieren die Diagonale a1-h8, müssen selbige also verlassen.
Nach 1.f7 kann jedoch der sK über g7 entweichen, also muss Td4 als erster ziehen. Auf ein anderes Feld als e4 ermöglicht jedoch d4+ mit 1. Verstopfung der Diagonalen und zugleich 2. Schach, also Tempogewinn. Einzig 1.Te4 – der „doofste“ Zug – deckt das nach d5-d4 ansonsten sich ergebende Schach ab, so dass es keinen Tempogwinn wie sub. 2 gibt. Die Alternative 1…dxe4+ gewinnt zwar ein Tempo, schließt aber die Diagonal nicht.
1.Te4 ist also völlig logisch.

ElNino 27. Februar 2009

Gute Aufgabe! Sehr gut!!

SHL 27. Februar 2009

@Eckart:
Schon klar! Aber dass das eine Tempo gleich einen ganzen Turm wert ist und zu einem so schönen Finale führt, ist wirklich erquickend.

@El Nino:
Ein paar Sachen habe ich noch in petto, auch wenn ich diese Aufgabe hier nahezu unerreicht finde.

Permanent Brain 27. Februar 2009

Erwartungsgemäß bin ich frustriert worden. Ich habe (1.f7 Lxf7 2.exf7) 2…Kg7! übersehen. – Die Lösung mit 1.Te4 usw. ist verblüffend. Das muß man erst finden, daß man 2…e3+ zuläßt, damit Schwarz nach 3.Kg1 kein Schachgebot hat. Sowas ist hauptsächlich für Studienprofis und Problemschachkönner vergnüglich; ich müßte einen Glückstreffer landen um nicht ewig daran vorbeizurechnen.

Ich muß allerdings zugeben daß ich mich gestern zuerst nur ca. 1 Minute damit beschäftigt hatte; das Schreiben des Kommentares dauerte länger. Nachdem mir 1.f7 usw. überzeugend schien, hab ich das spontan absurd aussehende 1.Te4 gar nicht näher erforscht.

Etwas leichtere und eher partienahe Aufgaben fände ich persönlich unterhaltsamer. Ich weiß nicht genau ob der Blog hier auf „Breitenwirkung“ aus ist (muß man im Schach sowieso unter Anführungszeichen setzen) oder auf ein exklusives Studienpublikum, das einen hohen Schwierigkeitsgrad genießen kann. Beides hätte natürlich vollste Berechtigung, aber beides gleichzeitig paßt m.E. nicht gut zusammen.

SHL 28. Februar 2009

Nun ja, es heißt „Rumpelkammer auf 2×32 Feldern“, da ist mE beides drin. Ich habe die Mischung hier immer als sehr angenehm empfunden.
Für mich genügt dieses Beispiel höchsten ästhetischen Ansprüchen und auch Du hattest ja offensichtlich einen Aha-Effekt. Und ich finde diese Studie nicht so partiefern wie einiges andere, was man in der Problemwelt so findet. Weiß hat Turm für Dame und mit den Bauern auf der sechsten und dem starken Läufer eben mehr als genügend Kompensation.

Was meinen denn andere hier?

Stefan 28. Februar 2009

Nur eine kurze Ergänzung:

Der Rechner sieht nach 1.f7 Lxf7 2.exf7 Kg7 3.Tf4+ d4+ 4.Kf2 Kf8 5.Lxd4 Dh6 knapp ein Dauerschach für Schwarz. Ganz schlecht ist dieser Versuch also nicht.

@Permanent Brain: Nein, ich blogge nicht für ein Zielpublikum und im Moment schon gar nicht. Ich versuche ein Blog zu machen, welches ich selbst gern lesen würde. Und ich freue mich sehr, wenn es dem Publikum gefällt.

Danke an alle fürs Mitmachen!

ElNino 28. Februar 2009

@alle: Leichtere und schwere Aufgaben sind halt immer auch eine Geschmacksfrage! Ich habe kein Problem, z.B. die hier vorgestellten Retroprobleme aufzubauen und dann wird nach Möglichkeit so lange geknobelt, bis es nicht mehr weitergeht…Und wenn ich es nicht rausbekomme; macht nix, war trotzdem interessant! In diesem Sinne: Weiter so!!

Permanent Brain 28. Februar 2009

Ich verstehe, und bedanke mich für das bisherige Lesevergnügen.

P.S. Was der Rechner sieht hätte ich mir angeschaut, wenn ein FEN-String bereitgestellt worden wäre. Ich verstehe nach wie vor nicht, warum dem Publikum so eine einfache und elementare Sache vorenthalten wurde.

Nötigenfalls stellt man in Fritz unter „Extras/Optionen, Zwischenablage“ den Export für Positionen auf FEN um, und dann müßte wirklich jedes Quentchen an gutem Willen fehlen wenn man das justament nicht dazupostet.

Der Retro-Charme „manueller“ Holzbrett-Analysen hat um ca. 1995 herum endgültig ausgedient.

ElNino 28. Februar 2009

Aufgrund meines schwachen Gedächtnisses muss bei mir bei Retroaufgaben immer das Brett zum „hin-und-her-schieben“ dabei sein…War in dem Zusammenhang 1995 ein besonderes Jahr?

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