14. Silvio Danailov hat in einer Presserklärung von heute Kramnik unausgesprochen den Gebrauch des Schachprogramms Fritz 9 vorgeworfen. Meines Erachtens sollte jetzt mal langsam jemand Topalovs Manager nach Hause schicken.
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14. Silvio Danailov hat in einer Presserklärung von heute Kramnik unausgesprochen den Gebrauch des Schachprogramms Fritz 9 vorgeworfen. Meines Erachtens sollte jetzt mal langsam jemand Topalovs Manager nach Hause schicken.
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Meines Erachtens geschieht Herrn Danilov in dieser ganzen Sache großes Unrecht. In der Tat ist er nämlich kein schmieriger und zwielichter Schachtrainer und -manager, sondern Teil einer großen PR-Aktion, um Schach wieder in die Schlagzeilen zu bringen.
Wie ich aus gut unterrichteten Kreisen erfahren habe, fand zwei Wochen vor (!) dem Match ein Treffen von Danilov, Hensel, beiden Spielern swie Iljuschinov und anderen FIDE-Funktionären (mir namentlich nicht alle bekannt, aber u. a. Azmaiparaschvili) statt.
Damit der Schachsport wieder die Aufmerksamkeit genießt, welcher ihm zusteht, wurde verabredet, auf das alte guter-Spieler-böser-Spieler-Prinzip zurückzugreifen, welches schon bei den Wettkämpfen Fisher – Spasski, Karpow – Kortschnoi und Kasparow – Karpow hervorragend funktioniert hat. Da inzwischen der Kampf der Gesellschaftssysteme nicht mehr so zieht, wurde es an die moderneren Zeiten angepaßt und die Gefahr elektronischer Einhilfen als Knackpunkt gewählt.
Dem hochvorehrten Silvio Danilov kam die undankbare Aufgabe zu, den Part des Oberbösewichts zu übernehmen, wofür man ihm nicht genug danken kann.
Und das Resultat kann sich sehen lassen: Schach ist zwar nicht in aller Munde, doch durch die inszenierte Affäre wurde die Werbewirkung vervielfacht.
Nach der Toilettenaffäre soll eine kurzes Parapsychologiekapitel eingeschoben werden, woraufhin Danilov Kramnik beschuldigen soll, ein Aftershave zu benutzen, welches bei Topalov Allergien auslöst. Ein weiterer Höhepunkt wird die Anschuldigung sein, dass Kramnik einige Figuren Topalovs radioaktiv verseucht hat. Belegt werden wird dies damit, dass Kramnik (hochgerechnet) gewisse Figuren signifikant zu wenig schlägt (insb. den König). Danach wird der Wettkampf endgültig abgebrochen werden und die Weltmeisterschaftskrone außergerichtlich in einem Straßenkampf der Spieler (plus Sekundanten) ausgetragen, Herr Danilov hat als Manager hierfür Don King verpflichten können.
Leider wird dann ein Weltmeister feststehen, aber ein Anfang für öffentlichkeitswirksames Schach ist zumindest getan.
Zu der radioaktiven Theorie passt natürlich der Umstand, dass Topalov nun schon das dritte Mal hintereinander die weißen Figuren bedienen muss. Ich tippe mal auf das weiße Läuferpaar.