Retro (16)

beweispartie
rnb2rk1/ppp1nppp/3bp3/8/3p4/4PP2/qPPP2PP/2KR1R2 w – – 0 1

Eine Aufgabe von Bernd Gräfrath (Die Schwalbe 2009), und zwar eine Beweispartie, wie unschwer zu vermuten ist.

Nach welchen 12.0 Zügen ist diese Stellung entstanden? Antworten bitte als Kommentar.

5 Kommentare

Werner Berger 17. November 2009

Oh, noch kein Kommentar.
Wie ist der weiße Lc1 vom Brett verschwunden? Kann nur von einer schwarzen Figur geschlagen worden sein. Da Lf8-d6, D-?-a2, d7-d5-d4, 0-0, Se7 (?) schon sieben schwarze Züge ergeben, kann es kein schwarzer Springer gewesen sein, der auf c1 genommen hat, bleibt dafür also nur die schwarze Dame übrig.
Die Pointe der Aufgabe besteht nun vermutlich darin, die richtige Route der schwarzen Dame zu finden und wie die weißen Figuren sich zum Geschlagenwerden aufgestellt haben.

MiBu 17. November 2009

Ich habe die Lösung (glaube ich zumindest):
1.e3 d5 2.Lc4 d4 3.Ld5 Dxd5 4.Sf3 Dxf3 5.0-0 Dxd1 6.f3 Dxc1 7.Kf2 Dxb1 8.Ke2 Dxa2 9.Tae1 e6 10.Kd1 Ld6 11.Kc1 Se7 12.Td1 0-0.

Gefunden habe ich das anhand der Annahmen, dass die sD nur über d5 kommen kann (S hat 6 Damenzüge und 6 andere), mit jedem Zug einen weißen Stein schlägt (es fehlen genau 6) und 0-0-0 aus zeitlichen Gründen bzw. wegen Dxd1 nicht vorkommen kann. Also muss die Lösung angesichts des Tf1 mit 0-0 zu tun haben.

Werner Berger 17. November 2009

Ja, und ich habe vergeblich nach einer Lösung mit weißer 0-0-0 gesucht (Verführung?) und Dd8xd5xa2xb1xc1xb1xa2.

MiBu 17. November 2009

Ja, so einen Versuch hatte ich auch. Sah aus wie folgt:
1.Sh3 d5 2.Sf4 d4 3.Sd5 Dxd5 4.e3 Dxa2 5.Lc4 Dxb1 6.La2 Dxc1 7.Tf1 Db1 8.f3 Dxa2 9.Dh5 e6 10.Dh4 Ld6 11.De7+ Sxe7 12.0-0-0 0-0.
Neben dem nicht ganz legalen Bocksprung Dd1(überf3)-h5 störten die zahlreichen Duale und Zugumstellungen. Und mit De2 geht es nicht, nach 9.-e6 10.Da6 muss der L zu früh nach d6 ziehen. Es sieht so aus, als ob die Lösung tatsächlich zugrein wäre und die Verführungen und anderen Versuche zwar z.T. dualistisch sind, aber eben knapp scheitern und die Aufgabe daher korrekt ist. (Die Schwalberedakteure werden’s geprüft haben…)

Auch die Lösung hält so gerade, neben 0-0/f3/Kf2 käme ja auch f3/Kf2/Tf1 in Betracht. Geht aber nicht, weil gerade 4.-Dxf3 gekommen ist und Weiß keine Zeit zum Abwarten hat – daher ist 5.0-0 eindeutig. Die Rückroute für den K ist auch eindeutig, weil die Db1 die erste Reihe kontrolliert (also nur Ke2) und erst nach Dxa2 Tae1 geht, dann aber auch sofort kommen muss. Passt alles genau.

Stefan 18. November 2009

Vollkommen exakt, danke. Ein Teil der Schwalbe-Löser monierte übrigens 12…0-0 als überflüssig.

Diese Schein-Rochaden scheinen ein beliebter Trick bei Beweispartien zu sein. Hatte ich neulich schon mal bei einer Aufgabe aus der „Schach“.

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