Niemand verdirbt gern eine Gewinnstellung durch einen dummen Fehler. Tröstlich, dass das auch Großmeistern passiert. In der 10. Runde des Corus-Turniers spielte Loek van Wely gegen Levon Aronian und war nach 37 Zügen in dieser schönen Stellung gelandet. Noch drei Züge bis zur Zeitkontrolle und noch fünf Minuten auf der Uhr – da kann man die Sache doch ein bisschen abkürzen. Etwas übereifrig spielte van Wely hier 38.Th5? – und warf den Sieg damit einzügig weg.
Schwarz am Zug hält remis. Ich habe übrigens erstmal darüber nachgedacht, ob man nach dem Turmtausch nicht den Läufer g7 abholen kann – weil Weiß dann den Randbauern mit der falschen Ecke übrig behält. Wer eine bessere Idee hat, poste sie bitte als Kommentar.
Ein Kommentar
Nach 38.Th5?? macht Txd1+ remis, z.B. 39.Kxd1 Kf7 und entweder der Turm oder der Läufer nebst Bg4 gehen flöten. Statt des 39. Zuges gewann für Weiß beinahe alles andere. Am stärksten halte ich Le2. Wahrscheinlich hätte Aronian dann aufgegeben. Aber:
Was einem Kramnik erlaubt ist, darf doch auch van Wely, um mal von uns abzulenken!