Nachdem Weiß drei Bauern und einen Turm, Schwarz vier Bauern und einen Springer verloren hat, sinnt Merkur auf den Untergang der weißen Dame, opfert einen Bauern und greift mit dem Läufer direkt an. Apollo, ahnungslos, zieht einen Bauern; da gibt ihm Venus, die Apollo gegenübersitzt, ein Zeichen, dieser erschrickt, sieht plötzlich die Gefahr und macht den Zug rückgängig, um seine Dame zu retten. Merkur beschwert sich, und es gibt eine Diskussion, in deren Verlauf für die Zukunft die Regel „berührt ist geführt“ festgelegt und die Einmischung anderer Spieler untersagt wird. Für dieses Mal aber darf Apollo seine Dame behalten. Ergrimmt beschließt Merkur, seinerseits mit unfairen Mitteln zu kämpfen, und zieht einen Läufer nach der Weise des Springers, was Apollo allerdings jetzt nicht entgeht, und so muß jener den falschen Zug zurücknehmen.
— Reinhold F. Glei und Thomas Paulsen: Poesie und Strategie. Schach im lateinischen Gedicht (1997) über Marcus Hieronymus Vidas im 16. Jahrhundert geschriebenes Gedicht „Scacchia Ludus“ (Schachspiel der Götter)