Du kannst niemals im Wirt an den Mieter appellieren, der er doch gleichzeitig auch ist, noch im Mieter an den Wirt. Dazu fehlt ihnen beiden die Phantasie. Sie können ihre eigenen Interessen nicht umdenken, dazu sind die meisten Menschen viel zu monoman. Wenn einer schwimmt, kann er nicht Schach spielen; das ist selten. Und sie wollen auch gar nicht umdenken: „Wo kämen wir denn da hin!“ Ja, wohin kämen sie dann wohl . . . ? Vielleicht gar zu einer Angleichung der Interessen? Da sei Gott vor. Jedes Geschäft muß so ausgehandelt werden, als hänge vom Ausgang das Gedeihen der Welt ab; tut man das nicht, dann ist man kein guter Geschäftsmann.
— aus „Mieter und Vermieter“, Vossische Zeitung, 16. November 1929
2 Kommentare
Sehr schön. Schachblaetter & rank zero haben zu seinem Geburtstag beide denselben Mann thematisiert. Einer meiner Lieblingsschriftsteller.
Oh, HL widmet sich neuerdings der Literatur…Aber darüber nicht das Studium vernachlässigen:-)