Out Of Chanty-Mansijsk

navara
8/1NN5/8/5k2/6n1/P6K/8/8 b – – 0 56

Nur ein Streiflicht vom diesjährigen Weltcup-Spektakel. David Navara war hier gegen Alexander Moiseenko kurz vor der Inkrement-Hölle, als die Partie in die Endspieldatenbank überging. K+S+S gegen K ist remis, aber Schwarz muss seinen Springer erstmal benutzen, um den a-Bauern aufhalten und dann seinen König annähern. Von vorn? Von hinten? Wer soll das wissen?

56…Se3 57.a4
57.Kg3 gewinnt auch.
57…Sc4 58.Kh4? Kf6!
(einziger Zug!) und es ist remis. 58.Kg3 ist Matt in 37 und 58.Kg2 Matt in 39. Datenbanken sind grausam.

4 Kommentare

HL 5. September 2011

Du schaffst es immer irgendwie, die Begegnungen rauszusuchen, die auch in der Fortsetzung für Diskussionsstoff sorgen ;-)

PS: Nicht nur Datenbanken, das gesamte Leben ist grausam.

Stefan 5. September 2011

Du meinst sicher diese Partie.

Soweit ich gelesen habe, hat Navara Remis geboten, weil er im Mittelspiel versehentlich eine falsche Figur berührt und Moiseenko nicht auf »Berührt, geführt!« bestanden hatte.

Es gibt noch Fair Play im Schach.

Reyk 5. September 2011

Einzelheiten hier und hier.

In den Kommentaren wird auf das zugehörige Video verwiesen:

»Thanks to K for pointing out the video. At 16:02 you can see Moiseenko play 35.Qe2 and then seconds later Navara confidently plays 35…Bd6, with no obvious sign of having touched another piece; if he did touch the king it was absolutely clearly accidental. Moiseenko immediately points at the king and then makes a gesture like ›whatever, never mind‹, and Navara summons an arbiter. Then the camera cuts away.«

Ich neige auch dazu, mit der offiziellen Fair-Play-Variante nicht konform zu gehen (»David Navara and Alexander Moiseenko are the noblest representatives of the chess world. Let’s remember their names…«). Navara hätte die Partie verdient gewonnen.

Reyk 8. September 2011

Hier noch Svidlers Sicht.

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