Peter Svidler hat ohne Zweifel das Zeug zum tragischen Helden. Nachdem er in der 11. Runde Topalov besiegt hatte, bekam er in der gestrigen Runde mit Schwarz gegen Loek van Wely sein geliebtes Grünfeld-Indisch aufs Brett. Jetzt noch ein Sieg und er würde mit Topalov und Radjabov gleichziehen und hätte in der letzten Runde mit einer Weißpartie gegen Karjakin auf einmal Chancen auf den Turniersieg. Doch es kam anders. Van Wely hatte zuletzt den schockierenden Zug 19.Tc1-c5! gespielt. Jetzt (Diagramm) scheitert 19…Sxd4 an 20.Th5!, weil 20…gxh5 wegen der auf b6 hängenden Dame nicht möglich ist. Svidler spielte 19…Lg4 und gab nach drei kräftigen weißen Zügen auf: 20.Sf4! Sxd4 21.Tg5! Lf3 22.Tg3!
Kramnik und Topalov trennten sich wort- und grußlos remis. Da Radjabov mit Königsindisch erneut gewann, diesmal gegen Motylev, kommt es heute zum Showdown gegen den punktgleichen Topalov. Einen halben Punkt dahinter steht Aronian, der ein aussichtsreiches Endspiel gegen Shirov nicht verwandeln konnte.