b.b. 50

I

Als Walter Benjamin 1934 Brecht im Svendborger Exil besuchte, spielten beide miteinander Schach. Benjamins Spielweise jedoch lag dem Gegenüber so wenig, daß dieser noch in einem der zwei Gedichte, die den Selbstmord des Freundes kommentieren, auf dessen „Ermattungstaktik“ zurückkommt. Um das bedächtige Positionsspiel zu hintertreiben, ersann Brecht ein neues Spiel: „Ein Spiel, wo sich die Stellungen nicht immer gleich bleiben; wo die Funktion der Figuren sich ändert, wenn sie eine Weile auf ein und derselben Stelle gestanden haben: sie werden dann entweder wirksamer oder auch schwächer. So entwickelt sich das ja nicht; das bleibt sich zu lange gleich.“
(Bertolt-Brecht-Schule Darmstadt)

II

Das Kind, von den Eltern Berthold genannt, gilt als Rebell, spielt Schach und Laute und schreibt schon früh Gedichte über Dirnen und Wasserleichen. Der junge Brecht liebt Andersartiges, Ausgeflipptes und will ausgesprochenermaßen am Zeitgeist und dessen Prüderie und Pflichterfüllung vorbeileben.
(Goethe-Institut Magazin)

III

GALILEI
Wie könnt ihr noch immer das alte Schach spielen? Eng, eng. Jetzt spielt man doch so, dass die größeren Figuren über alle Felder gehen. Der Turm so, der Läufer so und die Dame so und so. Da hat man Raum und kann Pläne machen.
(Leben des Galilei, 1938)

IV

Der große Sport fängt da an, wo er längst aufgehört hat, gesund zu sein.
(Bertolt Brecht)

Ein Kommentar

fuerchtegott 14. August 2006

In diesem Beitrag verbirgt sich die Auflösung des großen MAGAZIN-Sommerrätsels. Einen Dank den Autoren für die ungewollte Zuarbeit.

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