Eingesperrt (2)

yakimchik
5kb1/5pb1/4pp2/1r6/5P1K/8/7P/6Q1 w – – 0 1

Wir lassen noch eine weitere klassische Endspielstudie folgen. Diese Aufgabe ist vom sowjetischen Komponisten Witold Jakimschik (1911-1977). Langfristig sollte sich der schwarze Materialvorteil durchsetzen.

Kurzfristig hält Weiß am Zug remis. Antworten bitte auch hier als Kommentar.

4 Kommentare

MiBu 30. Oktober 2009

Ich werfe mal 1.Da1 in die noch nicht vorhandene Debatte. Da nach Lh6 Dxf6 geht, ist die einzige Idee für S, dem Dauerschach bzw. Läuferverlust zu entgehen, 1.-Lh8. Dann 2.Da8+ Kg7 3.Dg2+ Kh7 und die sL stehen etwas grotesk. Witzig ist dann 4.Dc2+ oder De4+ Tf5 5.Dxf5+ exf5 6.Kh5. Nun ist nach Lg7 7.h4 unaufhebbares Patt, also 6.-Kg7 7.h4 Kf8 9.Kh6 Ke8 10.h5 und S sollte das Patt zulassen, statt nach 10.-Lg7+ 11.Kxg7 noch zu verlieren. Allerdings gäbe es noch Nebenvarianten wie 4.-f5 zu prüfen. Vielleicht muss der Ansatz noch verfeinert werden.

Stefan 31. Oktober 2009

4…f5 gewinnt für Schwarz, aber ansonsten ist es schon fast richtig.

Werner Berger 31. Oktober 2009

Dann muss eben die Dame einen anderen Weg wählen:
2.Da3+ Kg7 3.Dg3+ Kh7 4.Dd3+, und nun scheitert 4…f5 am auf b5 hängenden Turm. 4…Tf5 5.Dxf5+ und weiter wie von MiBu ausgeführt.
Solche eine Pattverteidigung findet bestimmt kein Rechner, oder?!

Permanent Brain 31. Oktober 2009

In der Diagrammstellung gestartet, ist Dxf5 im 9. Halbzug der Stolperstein für Engines, denn dort tritt sicherlich ein Pruning ein, d.h. diese Fortsetzung wird wohl nicht auf voller Rechentiefe untersucht. Dadurch bleibt offenbar das Patt hinter dem Horizont. Ich sah bei Shredder 11 SE nach wenigen Sekunden eine richtige HV. bis 4…Tf5, aber noch nicht 5.Dxf5, und die Variante wurde verworfen und bis Tiefe 21 nach ca. 3 Minuten noch nicht wiedergefunden.

Selbst wenn ich erst nach 4…Tf5 ansetze, kommt kurzfristig kein Dxf5, z.B. auch nicht von Rybka 232a. Erst danach oder nach 5…exf5 erkennen Engines praktisch sofort das Remis.

In der Analyse vom Ende der Lösungsvariante ausgehend, kann man immerhin verfizieren (lassen), daß die Lösung stimmt. Wenn die Engine Hashlernen beherrscht, läßt sich die 0.00-Bewertung rasch bis zur Anfangsstellung zurücktragen.

Im allgemeinen ist Patt kein Problem für Engines. Ich bin jedoch nicht ganz sicher was hier los ist, entweder die bekannte Kollision Zugzwang vs. Nullmove-Logik, oder Pruning. Die Dame zu opfern und ohne Figuren gegen zwei Läufer zu verbleiben, ist ja normalerweise nicht überlegenswert. Und „gezielt auf Patt“ zu spielen, ist eben eine Vorgangsweise die Engines fremd ist…

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