Aus didaktischen Gründen muss ich bei dieser Aufgabe kritisch anmerken, dass hier der Weiße seinen König bei offener d- und e-Linie im Zentrum hat stehen lassen, während Schwarz ordnungsgemäß rochiert hat. Nun zielen zufälligerweise ein paar weiße Steine Richtung gegnerische Rochadestellung und erzwingen den Sieg, aber den Hartplatzhelden so einen Aufbau als Vorbild zu präsentieren, tss, tss…
Aus didaktischen Gründen hat es aber ebenfalls gewissen Nutzen, wenn demonstriert wird, dass man die Sicherheit des rochierten Königs nicht außer Acht lassen sollte.
@ MiBu Rochade ist was für Weicheier. :-) Echte Hartplatzhelden können auch anders….
Wenn ich das richtig sehe…
Drei weiße Figuren haben bereits die Königsburg im Visier. Die Vierte wird die Entscheidung bringen. Dafür muss jedoch noch eine Bresche in die Königsstellung geschlagen werden…..
Bei bestmöglicher Verteidigung sehe ich kein Matt. Die Stellung dürfte aber gewonnen sein.
Aus didaktischen Gründen ist es natürlich auch lobenswert zu zeigen, dass a) man nicht automatisch rochieren sollte (hätte Weiß lang rochiert statt Th3 zu ziehen, ginge die ganze Kombination nicht) und b) es sich gelegentlich lohnt, eine Figur auf ein gedecktes Feld zu stellen.
Bei dem Druck auf den Königsflügel suchte ich gleich nach einem Matt. Daher fiel mir auch recht schnell der Zug Dh6! auf. Geschlagen werden darf nicht, weil sonst Tg3 nebst matt folgt. Jetzt droht Matt auf h7 und g7. f5 ist für Schwarz übrigens keine Abwehmöglichkeit, weil jetzt Lc4+! mit anschließendem Matt folgt. Die Dame darf ja nicht nehmen. (Dafür habe ich übrigens lange gebraucht, um das zu sehen.) f6 scheint spielbar, es hebt zumindest alle Mattdrohungen auf. Ich würde jetzt Lh7+ spielen. Die Idee dahinter: Da ich kein Matt sehe, treibe ich den schwarzen König Richtung Damenflügel. Irgendwann erreiche ich eine Stellung, wo ich Lxd6 machen kann. Wenn Schwarz die Figur zurücknimmt, stehen auf der d-Linie K+D und mit Td1 wird die schwarze Dame extrahiert.
Also: 1.Dh6! f6 2.Lh7+ Kf7 3.Dxh5+ Ke7 4.Lxd6+ und egal wie Schwarz nimmt, machen die beiden Türme auf der e- und d-Linie das Rennen.
Ob das alles so funktioniert, würde ich als Hartplatzheld am Brett einfach mal ausprobieren. :-)
Nach 1…f6 wird die Sache sicherlich nebenlösig, auch 2.Dh7+ Kf7 3.Lxd6 sieht überzeugend aus. Nach 3…Dxd6 entscheidet 4.Te3, wenn Schwarz zunächst ein Turmschach gibt, folgt 4.Kf1 nebst Lg6+.
Eine didaktisch besonders wertvolle Besprechung der Partie gab es übrigens vor gut vier Jahren in der Nachbarschaft.
11 Kommentare
Aus didaktischen Gründen muss ich bei dieser Aufgabe kritisch anmerken, dass hier der Weiße seinen König bei offener d- und e-Linie im Zentrum hat stehen lassen, während Schwarz ordnungsgemäß rochiert hat. Nun zielen zufälligerweise ein paar weiße Steine Richtung gegnerische Rochadestellung und erzwingen den Sieg, aber den Hartplatzhelden so einen Aufbau als Vorbild zu präsentieren, tss, tss…
Der Kraftzug ist zu offensichtlich.
Aus didaktischen Gründen hat es aber ebenfalls gewissen Nutzen, wenn demonstriert wird, dass man die Sicherheit des rochierten Königs nicht außer Acht lassen sollte.
Liebe Didaktiker: Die Aufgabe steht hier auch aus ästhetischen Gründen. Ist der Zug nicht schön?
@ MiBu Rochade ist was für Weicheier. :-) Echte Hartplatzhelden können auch anders….
Wenn ich das richtig sehe…
Drei weiße Figuren haben bereits die Königsburg im Visier. Die Vierte wird die Entscheidung bringen. Dafür muss jedoch noch eine Bresche in die Königsstellung geschlagen werden…..
Bei bestmöglicher Verteidigung sehe ich kein Matt. Die Stellung dürfte aber gewonnen sein.
Das Diagramm sieht aus wie aus einem alten Sportverlagsbuch …
Aus didaktischen Gründen ist es natürlich auch lobenswert zu zeigen, dass a) man nicht automatisch rochieren sollte (hätte Weiß lang rochiert statt Th3 zu ziehen, ginge die ganze Kombination nicht) und b) es sich gelegentlich lohnt, eine Figur auf ein gedecktes Feld zu stellen.
@Werner Berger: Ja, ich bin ganz verliebt in den Stil. Nach Verlust von Chessbase muss ich ein bisschen improvisieren…
Ok, wenn keiner will, probiere ich es mal.
Bei dem Druck auf den Königsflügel suchte ich gleich nach einem Matt. Daher fiel mir auch recht schnell der Zug Dh6! auf. Geschlagen werden darf nicht, weil sonst Tg3 nebst matt folgt. Jetzt droht Matt auf h7 und g7. f5 ist für Schwarz übrigens keine Abwehmöglichkeit, weil jetzt Lc4+! mit anschließendem Matt folgt. Die Dame darf ja nicht nehmen. (Dafür habe ich übrigens lange gebraucht, um das zu sehen.) f6 scheint spielbar, es hebt zumindest alle Mattdrohungen auf. Ich würde jetzt Lh7+ spielen. Die Idee dahinter: Da ich kein Matt sehe, treibe ich den schwarzen König Richtung Damenflügel. Irgendwann erreiche ich eine Stellung, wo ich Lxd6 machen kann. Wenn Schwarz die Figur zurücknimmt, stehen auf der d-Linie K+D und mit Td1 wird die schwarze Dame extrahiert.
Also: 1.Dh6! f6 2.Lh7+ Kf7 3.Dxh5+ Ke7 4.Lxd6+ und egal wie Schwarz nimmt, machen die beiden Türme auf der e- und d-Linie das Rennen.
Ob das alles so funktioniert, würde ich als Hartplatzheld am Brett einfach mal ausprobieren. :-)
Nach 1…f6 wird die Sache sicherlich nebenlösig, auch 2.Dh7+ Kf7 3.Lxd6 sieht überzeugend aus. Nach 3…Dxd6 entscheidet 4.Te3, wenn Schwarz zunächst ein Turmschach gibt, folgt 4.Kf1 nebst Lg6+.
Eine didaktisch besonders wertvolle Besprechung der Partie gab es übrigens vor gut vier Jahren in der Nachbarschaft.
Naja, aber wo es in der Nachbarschaft endet, fängt es hier erst an ;-)