Die Wirtschaftskrise ist auch am traditionellen Sigeman-Turnier in Malmö nicht vorübergegangen. In diesem Jahr wurde das Turnier auf sechs Teilnehmer verkleinert. Eine kluge Einladungspolitik sorgt gleichwohl für attraktives Schach. Nigel Short kündigte an, er werde sein Startgeld zurückgeben, wenn er auch nur eine einzige leblose Remispartie abliefern würde. Nils Grandelius, am ersten Wettkampftag 16 Jahre alt geworden und die größte schwedische Schachhoffnung seit langer Zeit, hat schon bewiesen, dass er kein Maskottchen ist. Er schlug die Großmeister Ivan Sokolov und Emanuel Berg und hielt gegen den Finnen Tomi Nybäck ein Remis. Morgen folgt noch eine Schwarzpartie gegen seinen Trainer Tiger Hillarp-Persson. In der 3. Runde konnte der kampfeslustige Short gegen den schwedischen Jugendmeister eine schöne Partie gewinnen. Er warf ihn mit 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Df3 sicherheitshalber aus dem Buch, Nils rochierte in den weißen Angriff hinein und nach 17 Zügen stand diese Stellung auf dem Brett.
Short riss jetzt die schwarze Stellung auseinander.
18.Sf5 gxf5
Den Läufer auf g7 kann man sich kaum abtauschen lassen. Aber jetzt greift Weiß mit Dame, zwei Türmen und Läufer an. Schwarz fehlen der g- und h-Bauern sehr.
19.Txf5 d5 20.exd5 Db4
Schon horrende Zeitnot selbstredend. 20…Lc8 überdeckt g4 und war zäher. Der Rechner will dann mit 21.Tg5 Sh7 22.Txg7+ Kxg7 23.d6 gewinnen.
21.Lh6 Db6+ 22.Kh1 Sh7 23.Lxg7 Kxg7 24.Td4 Th8 25.Tg4+ Kf8 26.Dh5 Lxd5 27.Sxd5 De6 28.Sc7
28.Txf7 Dxf7 29.Dh6 war noch hübscher, aber der Zug tut es auch.
1-0