Mansuben (3)

Diese Schatrandsch-Aufgabe kennen wir nur aus Sekundärquellen. Ihr Autor soll al-Adli (ca. 800 – 870) sein, dessen Buch Kitab asch-Schatrandsch (842) von anderen Autoren zitiert wird, selbst aber verschollen ist. Al-Adli stammt wahrscheinlich aus dem Byzantinischen Reich und hatte einen Kalifen zum Vormund. Er gilt als einer der stärksten Spieler seiner Zeit.

Auf g5 steht ein Fers, Schwarz steht also (noch) nicht im Schach. Das sollte sich schnell ändern, wenn Weiß gewinnen will, die schwarzen Mattdrohungen sind sehr real.


Ergänzung (09.11.2025): Eine weitere Mansube, die fast schon Problemschach-Charakter hat. Wir sollten an dieser Stelle vielleicht zwei weitere Regeln einführen:

1. Im Schatrandsch gibt es den Beraubungssieg.
2. Bauern wandeln sich auf der 8. Reihe in einen Fers um.

3 Kommentare

MiBu 25. November 2025

Ah, nach langem mal wieder Probleme zu lösen. Ich versuche mich mal an der ersten Aufgabe. (Vermutlich wäre eine deskriptive Notation historisch authentischer, aber ich bleibe bei der gewohnten algebraischen.) Erleichtert wird die Lösung dadurch, dass es immer Schachgebote sein müssen: 1.Tg6+ Kh8 2.Tf8+ Kh7 3.Th6+ Kg7 4.Ff6+! und der schwarze König kann sich aussuchen, welchen Turm er als Henkersmahlzeit verspeist, der andere geht nach h8 und setzt Matt.

Stefan 26. November 2025

Mein Buch verwendet auch die algebraische Notation, ich weiß gar nicht, wie in den Originalquellen die Lösung angegeben wurde. Der vierte Zug ist wirklich hübsch, finde ich.

MiBu 26. November 2025

Zur zweiten Aufgabe wäre mein Vorschlag 1.Txc5+ Txc5 2.Fd6+ Kxd6 3.Sxe4+ Kc6 4.Sxc5 Kxc5 5.Kc3. Rennt der schwarze König nun Richtung h-Bauer, fällt der schwarze Bauer -> Beraubungssieg. Pendelt er zwischen b5 und c5, bekommt Weiß einen Fers, der langsam Richtung a3/b4 gehen kann, so dass schließlich der schwarze Bauer erobert wird.

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