Opposition

Diese bekannte Stellung entstammt einer Partie zwischen Kasparjan und Manwenjan (Jerewan 1936). Die besondere Pointe liegt schon darin, dass der weltberühmte armenische Studienkomponist Genrich Moissejewitsch Kasparjan (1910-1995) hier in einer realen Partie einen studienhaften Gewinn fand.

Welchen? Antworten bitte wie immer als Kommentar. Wer sich unterfordert fühlt, kann sich ja auch noch dieser ungelösten Aufgabe Kasparjans annehmen.

8 Kommentare

derber Patzer 20. Juni 2007

Einen Schönen Abend wünsche ich!

Also ich hab folgende Variante berechnet(Ohne Brett):
1. Dxc6 Kxc6
2. Se4+ Kc5 (einziger Zug)
3. Sd3+ Kd4 (einziger Zug)
4. Kd2 …
5. c3#

Nach 1 .. K nicht schlägt c6 sollte nach so Zügen wie z.B. 2.Sd4 das Ganze für schwarz auch nicht wirklich haltbar sein.

derber Patzer 20. Juni 2007

2.Se5+ solls heissen

Permanent_Brain 20. Juni 2007

Gibt es eine Quelle für die komplette Partie, also ein Buch, eine Datenbank oder eine Internetseite? – Denn daß dieses „Wunder“ wirklich einer realen Partie entstammt, darf angezweifelt werden solange kein Beweis vorliegt.

P.S.: Es wäre einfacher, wenn deutsche Schachblogs auf die kindischen „Eindeutschungen“ russischer Spielernamen verzichten würden. Das mag ok sein wenn man ein gedrucktes Buch in deutschen Landen herausgibt, aber im Internet regiert nun mal Englisch. Und da existiert kein Manwenjan. Das einzige Effekt solcher Umsetzungen ist, daß deutsche Leser sich zusammenreimen müssen wie dieser oder jener Spieler international möglicherweitse geschrieben wird… das ist einfach nur ein Komfortverlust ohne den geringsten Nutzeffekt.

Zur Erklärung:

Es gibt 709 Google-Hits für „Schach Grischtschuk“ und es gibt 26.800 (!!)Google-Hits für „Schach Grischuk“. Google sagt was Sache ist, sonst bleibt nur Realitätsverweigerung.

Rank zero 21. Juni 2007

Грищук hat nun einmal ein щ und kein ш, d.h. Grischtschuk ist wesentlich dichter an der richtigen Aussprache. Zu den Google – Hits: G. ist ein extremer Fall, hier kommt die Ãœbernahme der englischen Schreibweise einfach sehr der natürlichen Faulheit entgegen.

Aber bitte vergleichen wir einmal Chigorin (ca. 70 000 Treffer) mit der korrekten deutschen Transkription Tschigorin (ca. 14.300 Treffer) – die spiegelt ganz gut das Verhältnis englisch-/deutschsprachiges Web wieder. Außerdem sind wir mit der deutschen Transkription deutlich dichter an der russischen Sprache. Willst Du wirklich die Chigorin-Verteidigung (bitte einmal mit ekelhaft langgezogenem „Ich“-Ch aussprechen!) spielen?

Für mich ist es eine Frage der Selbstdisziplin, mich um eine möglichst gute Transkription zu bemühen (durchaus nicht immer erfolgreich). Was das Zusammenreimen betrifft – für die typischen Blogleser stellt dies ziemlich sicher kein Problem dar, und der Komfortverlust hält sich in Grenzen (wobei ich sowieso nicht denke, dass die Blogosphäre eine Abteilung der Wellness-Industrie sein sollte). Im Gegenteil: Wenn ich über eine alternative Schreibweise stolpere, ist es erst einmal ein Denkanstoß (warum so?) – und damit immer ein Gewinn.

Ganz kritisch sehe ich den letzten Kommentarsatz – der grenzt schon, mit Verlaub, an bekannte totalitäre Argumentationsmuster. Der darin propagierte Konformitätsdruck widerspricht genau dem, was Blogs idealerweise leisten sollten – nämlich eine Alternative zum Mainstream.

Etez 21. Juni 2007

Zitat: „Google sagt was Sache ist, sonst bleibt nur Realitätsverweigerung.“

Meines Erachtens ist es nicht so, dass Google sagt, was Sache ist. Die – vielleicht scheinbare – Mehrheit der Schreibweisen kann keinesfalls herangezogen werden, um die „Wahrheit“ oder Korrektheit festzustellen. Im Netz befinden sich so viele Fehler, Unwahrheiten etc., was sich inbesondere im Bereich der Rechtschreibung zeigen lässt, dass man sich auf vernünftige Konventionen zurückziehen sollte. In diesem Sinne ist es ein Unding, wenn nicht sogar ein Verlust an Kultur, reine Suchtreffer als Maß der Dinge anzusehen.

In dem beschriebenen Falle sollte es meines Erachtens so sein, dass Namen in einer Art und Weise transkribiert werden, dass sich dem deutschen Leser bei der Benutzung der deutschen Sprache die geringsten Hemmnisse in den Weg stellen.

Analog müßte man sonst auch bei Städtenamen vorgehen: Wenn ich Mailand „googele“, bekomme ich eindeutig weniger Treffer als bei „Milano“, denoch ist ersteres richtig. Und ich für meinen Teil sage auch „Paris“ statt „Pari“ oder „Päris“, wenn es um die phonetische Richtigkeit geht.

Ich hoffe, dass ich nicht zu harsch war, da ich ein bekennender Gegner einer Anglisierung des Wort- und Schreibschatzes und der kritiklosen Ãœbernahme von Informationen aus dem Netz bin. In diesem Sinne beschließe ich diese allumfassende Zivilisationskritik und erfreue an dem schönen Mattbild. :-)

Poryv Vetra 21. Juni 2007

Bei Wikipedia gibt es eine Tabelle dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Kyrillisches_Alphabet#Russisch
Besonders interessant finde ich die Fußnoten. Dort erfährt man z. B.
wann das kurze i am Wortende weggelassen wird. Also Gorki und nicht Gorkij.

Permanent_Brain 21. Juni 2007

Mit der »Sache« meinte ich, Google kann zeigen, was eine international weitaus überwiegende Schreibweise ist. Ich meinte nicht, daß Google Wahrheiten verkündet oder derartiges. Von Schreibweisen wie »Chigorin« oder »Alekhine« bin ich auch nicht begeistert und benutze auf deutsch selber die aus der deutschen Schachliteratur vertrauten. Und sehr bekannte Namen, bzw. auch Städte usw., sind überhaupt kein Problem – da kennt man sich meistens aus.

Das Problem tritt bei unbekannten Spielern auf, wo es im Internet unter Umständen kaum oder gar kein Material auf deutschsprachigen Seiten bzw. mit diesen eingedeutschten Schreibweisen gibt. Ich habe einfach nur praktisch gedacht. Die Transkriptionsfrage ist mir persönlich kein Anliegen… sehe ich mehr unter dem Aspekt „Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?“ Was ist wichtiger, daß ein deutschsprachiger Schachspieler einen Namen spontan richtig(er) aussprechen kann – das wird er sicher gleich morgen im Supermarkt ums Eck dringend können müssen – oder daß er im Internet leichter Infos über ihn findet?

Ich finde jedenfalls weder einen Mawenjan noch einen Manwenian…? Unter Manweljan findet man einen Boxer. – Vielleicht war es eine freie Partie mit einem Schachfreund, und wurde sonst nirgends veröffentlicht. Ein bißchen konstruiert sieht es aber schon aus.

admin 21. Juni 2007

Manwenjan habe ich einfach dem Buch entnommen, in dem die Aufgabe steht. Ist offenbar die DDR-Transkription. Für Kasparjan gibt es auch verschiedene weitere Schreibweisen: Genrich Gasparjan, Genrix Gasparyan. Gut möglich, dass es sich nicht um eine echte Partie handelt, bis jetzt habe ich im Netz nur die gezeigte Stellung gefunden, nicht die Züge bis dahin.

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