Levon Aronian hätte sich nach der 3. Runde über ein -2 nicht beschweren dürfen. In einer Anti-Marshall-Marshall-Variante verbrauchte Alexander Grischuk mit Weiß unglaublich viel Zeit und war deshalb hier schon in extremer Zeitnot. Aronian hatte die Partie mit 27…Dd7-d1 gerade weggestellt. Grischuk fand jedoch die taktische Lösung nicht und wiederholte mit 28.Sh6 Tg7 29.Sf5 Tgg8 30.Sh6 etc. die Züge. The Chess Mind weist darauf hin, dass 28.Dh6 gewonnen hätte. Der Schwarze hat die weiße Dame gerade von der Verteidigung seines Springers entbunden und nun droht furchtbar 29.Th4 Sxh4 30.Dxf6+ Tg7 31.Dxg7 matt. Am besten ist deshalb die Überdeckung von f6 mit 28…Dd2 29.f4 Td6, doch nach 30.fxe5 Dxh6 31.Sxh6 hängen beide schwarzen Türme.
Morozevich brachte sich gegen Svidler wieder auf einen ausgeglichenen Score. Kramnik zeigte sich gegen Anand in der Russischen Verteidigung sehr gut präpariert, Viswanathan hielt jedoch ein Turmendspiel mit Minusbauern mit präzisem Spiel. Leko gegen Gelfand war gleichfalls Russisch, die beiden Spieler produzierten in einem Damenendspiel 100 Züge bevor Boris seine Gewinnversuche aufgab. Gelfand spielt bislang ein sehr solides Turnier.