Die Schachspieler schließlich wird freuen, hier einmal einen Roman zu finden, in dem das Schachspiel nicht von einem weitgehend ahnungslosen Autor als dekorativer Zierrat missbraucht wird, sondern seine Darstellung aus genauen Kenntnissen des Autors entspringt. Die Darstellung sowohl der Patzer im Hotel Einstein als auch des Wunderkinds Mendel Shpilman, ja des Schachspiels insgesamt als integralem Bestandteil jüdischer Kultur überzeugt aufgrund der offensichtlich engen Vertrautheit Chabons mit dem Spiel und seiner Geschichte.
Bonaventura rezensiert eine Menge Bücher mit Schachbezug und hatte bei Michael Chabon: Die Vereinigung jiddischer Polizisten endlich auch einen Grund zur Freude.
Ein Kommentar
Ist es wirklich so, daß man vermisst, daß das Schachspiel detailgetreu und kenntnisreich dargestellt wird? Nein, denke ich. Man möchte, daß es auf einen Sockel gehoben wird.
Und auf einen Sockel gehört es einzig und allein wegen der Tiefe und Komplexität des Spiels. Nicht aber wegen der Einseitigkeit, zu dem das Spiel verführt. Oder wegen der Egomanie, zu dem es auch verführt.
Ich denke, das darf auch gesagt werden.