Deprimierender Vereinsabend gestern. Nachdem für das nächste Punktspiel einige Geheimvarianten analysiert wurden und eine Diskussion, auf welcher Ebene man wohl Litauisch spielen könnte, ohne fassbares Ergebnis blieb, stellte Hannes diese Stellung aufs Brett.
Die Aufgabe geht wie folgt: Weiß macht die vier legalen Halbzüge 1.f3, 2.Kf2, 3.Kg3 und 4.Kh4. Schwarz macht auch vier legale Halbzüge und setzt mit dem vierten Zug matt.
Nach einer halben Stunde Grübelei gaben wir auf. Kann es hier jemand besser? Antworten bitte als Kommentar.
9 Kommentare
Ja, das ist wirklich hübsch, weil komplett antiintuitiv. Wir haben beim Jugendtraining zu fünft allerdings nur etwa zehn Minuten gebraucht, bis zwei dann zusammen die richtige Idee entwickelt haben:
1.f3 e5 2.Kf2 Df6 3.Kg3 Dxf3+ 4.Kh4 (merke: der Weg des Königs ist vorgeschrieben!) Le7#.
Allerdings ein kleiner Schönheitsfehler: Das funktioniert mit 1….e6 genauso.
Was tut das zur Sache? Da es doch keine Schachaufgabe im klassischen Sinne ist, warum sollte da gelten, dass sie nicht nebenlösig sein sollte? Die Pointe ist doch nicht der schachliche Gehalt.
Selbst als Hannes 1…e6/e5 verraten und mitgeteilt hatte, dass es keine weiteren Bauernzüge gibt (!) und das Feld h3 mithin nur von der Dame unter Feuer genommen werden konnte, bin ich nur auf 2…Df6 nebst 3…Df5 und 4… Le7 gekommen, worauf aber leider noch 5.Kg3 geht. 3…Dxf3+ kam einfach nicht auf den Schirm, vielleicht auch, weil ich die weiße Stellung für festgelegt hielt. Und da steht ja ein Bauer auf f3.
Aha, und ich dachte immer, Hannes würde in Greifswald studieren und ein „richtig guter Schachspieler“ werden…Naja, bleibt halt ein „Schachspieler“ übrig!
@ElNino: Leider verstehe ich deinen Kommentar nicht so richtig. Hannes ist ein richtig guter Schachspieler.
Naja, wenn diese Art der Studienlösungen beim „Unternehmen Klassenerhalt“ hilft, machen wir das in Schwerin demnächst auch…Und wenn Hannes erstmal Oberliga spielt (und punktet), dann, ja dann…
1. Litauisch ist überall gleich gut.
2. Nette Aufgabe.
3. Da es dem Mattsetzen dient, ist die Aufgabe dem obersten Ziel des Schach zugordnet, dies kann nur gut für die Spielstärke sein, die
4. der Erwähnte im mehr als ausreichendem Maße attestieren bekommen sollte.
Ich schlage, um Stefans ersten Olympiabericht zu zitieren, Hannes hiermit als erstes Brett für die Seychellen vor! Denn selbstverständlich wird er bei seiner Stärke länger als 11 Züge durchhalten!! Und an der „Spielstärke“ werde ich lieber nicht mehr weiter kritteln; man sieht sich im Leben ja immer zweimal…