Astrologie

Bei 20.4 % aller Schachspieler finden sich Merkur/Uranus-Aspekte. Im Schachspiel kommt es anscheinend weniger auf neue Wege oder Inspirationen an, und anscheinend kann Uranus den Merkur nicht mit der reinen Logik dienen, denn Uranus steht für die Aushöhlung der Logik, für eine Metalogik oder auch Alogik bzw. “Fuzzy-Logik” (weiche Logik). Für eine Logik, die unbekannte Gesetze oder Regeln ambivalent übergehen kann, ohne deshalb falsch zu sein. Denn intuitiv erkenne ich z.B. die Bedeutung eines Himmelskörpers, und es gibt keinen logischen Grund, den man anführen könnte (und z.B. Skeptiker zufrieden stellen würden).

Schachspieler und Konstellationen. Die Bedeutung der Astrologie für das Schach scheint bisher doch sträflich unterschätzt worden zu sein. Danke an Etez für den Hinweis auf diesen Text.

12 Kommentare

Bonaventura 27. März 2009

Habe ich die Argumentation richtig verstanden: Man kann keinerlei Gründe dafür anführen, warum Astrologie richtig ist, und gerade deshalb stimmt sie?

Ich werde nie begreifen, wie es in derlei Köpfen zugehen muss.

Permanent Brain 27. März 2009

Ich auch nicht. Das klügste was man mir jemals über Astrologie sagte war, daß man sie als von uralten Traditionen geprägte Poesie auffassen kann bzw. sollte.

Abgesehen davon was jemand von Astrologie halten mag, macht mir das ganze auf jeden Fall einen unlogischen Eindruck, obgleich oben achtmal(!) Logik, -logik oder logisch vorkommt. :-) Denn sieht man sich den Gesamttext mit sechs solchen Konstellationen an, so stellt man fest daß jede davon einen Anteil von rund 19…27% aufweist (und komischerweise in Summe nicht 100% ergibt; offenbar vereinen manche Leute zwei oder mehr solche K. auf sich). Offenbar wurden jeweils höchstens ein paar hundert Leute je Gruppe untersucht. Ich bin kein Statistiker, aber ich glaube, bei einer solchen Qualität der Ergebnisse wäre fast jede Schlußfolgerung ein Humbug, ob nun astrologische oder andere.

Das sieht mir eher nach (erwartungsgemäßer) Zufallsverteilung aus.

Rank zero 27. März 2009

Besonders peinlich ist die schwachsinnige Verwendung des (früheren) Modebegriffes “fuzzy logic.” Tatsächlich gibt es solche unscharfe (das wäre die genauere Ãœbersetzung) Logiken, die auch Wahrheitswerte zwischen 0 und 1 zulassen, sie haben aber nicht mit “Alogik” zu tun. (Sie sind freilich nützlich in so prosaischen Dingen wie der Steuerungstechnik, wo es ganz gut ist, wenn man auf das Zusammentreffen meherer Ereignisse mit flexiblerer Verknüpfung reagieren kann).

Als sie sich daher in bestimmten Anwendungen durchsetzten, sprach sich der hübsche Begriff leider herum, und die typischen Hohlhirne in Geistologie und Esoterik plapperten ihn nach, weil sie dachten, es hätte was mit “emotionaler Intelligenz” o.ä. zu tun…

(Allerdings ist auch in der Mathematik die extensive Benutzung des Schlagwortes “fuzzy” – inzwischen auch weit in Statistik, Optimierung etc. verbreitet – ein Indiz für mindere Qualität).

Nordlicht_70 28. März 2009

Sehr interessant. Also ich bin ja “Sternzeichen großer Wagen, Aszendent Feuerwehr”. Wahrscheinlich liegt mir deshalb das schnelle Blitzschach so…

Stefan 29. März 2009

Nein, ganz falsch. Es gibt Gründe, warum Astrologie überprüft werden kann, die in der Erfahrung liegen. Dass jemand Astrologie für “wahr” hält, findet aber keine solche beweiskräftigen Gründe, die für Skeptiker genügend wären. Das ist ein Unterschied, ob ich das eine annehme (Erfahrung eines anderen) oder das andere nicht finden kann (Nachvollziehbarkeit für andere).

Logik ist allgemein etwas fixiertes, etwas festes, zB 2 mal 2 = 4.

Die Astrologie kann nichts festes sein, sie ist nicht digital und besteht aus NULLEN oder EINSEN Usw. Was das angeht, um dennoch zuu sagen, dass Astrologie etwas an sich hat, mit dem sich arbeiten lässt, da geht es zB um die Spannbreite der Variablen. Die Farbe ROT zB hat eine gewisse Spannbreite von Rosa bis Orange. Ich könnte das noch ausführen, aber …

insgeheim denke ich, dass man auf meinen Artikel nur aus Lust und Dollerei verlinkt hat, um mal wieder zu beweisen, wieviel Unsinn es in der Welt gibt.
Da würde ich, weil Astrologie nun einmal genau so schwer zu belegen ist wie die gegenseitige Anziehung zweier Menschen, es sei denn man hat die Erfahrung, nur darauf hinaus kommen, im Endeffekt, dass man selbst Astrologe sein müsste, um das alles zu verstehen (und nicht mal die Astrologie zu verstehen, sondern wie das alles erst mal im Ansatz zu verstehen ist)…
Das spare ich mir…
Ich habe bestimmt genug mit Skeptikern geschwätzt, um zu wissen, dass solche Diskussionen nichts bringen und nur (meine) Zeit verschwenden. Nichts für ungut.

Ãœrbrigens wurden 700 Schachspieler untersucht

Stefan 29. März 2009

P.S.

natürlich ist das Gegenteil von Skeptiker nicht Gläubiger, sondern Wissender.

natürlich wird man als Skeptiker nicht verstehen, was es heisst, von so etwas zu reden, wie Variablen, von wegen Spannbreite zwischen Orange und Rosa…

natürlich wird man nicht nachvollziehen können, was damit gemeint ist, dass nämlich nicht erst diese Symbole von Planeten etwas vor Augen führen, sondern der ANDAUERNDE Vergleich zwischen Lebensereignissen und diesen Symbolen einen Zusammenhang aufstellt…

Und es ist schon auffällig, wie oft bei Skeptikern der Begriff schwachsinnig, peinlich, humbug auftauchen, die für mich belegen, dass man einfach nichts von Astrologie hält, bevor man sich mit ihr unvoreingenommen auseinandergesetzt hat.

Ich wäre zum Beispiel nie auf den Gedanken gekommen, Linux für Mist zu halten, bevor ich es nicht getestet hätte. Aber wie kann man etwas testen, und dann darüber urteilen, wenn man davon keine Ahnung hat? Ich konnte nur einen kritischen Bericht über Linux schreiben, weil ich mich da eingearbeitet hatte und dann erkannt habe, wie viel Schwachsinn in Linux liegt.
Das ist aber nicht bei der Astrologie der Fall gewesen.

Also in den Köpfen solcher Astrologen geht es nicht viel anders vor, als wie in anderen, zb euren Köpfen. Manche beschäftigen sich mit dem, andere mit dem. Etwas zu beurteilen, … ein bisschen gerechter könnte es zugehen. Siehe, was ich zu Linux (oben) gesagt habe.

Grüße

Stefan 29. März 2009

@Stefan: Ich verstehe die Astrologie nicht und halte davon auch nichts. Interessant wurde dein Artikel für mich, weil er einen Zusammenhang zum Schachspiel herstellt, was ja das Thema dieses Blogs ist. Jedenfalls wollte ich mich nicht über dich lustig machen und freue mich, dass du hier mitdiskutierst.

Permanent Brain 29. März 2009

Also sind 700 (oder doch 802?) Schachspieler untersucht worden, und herausgekommen ist daß sie gleichmäßig über diese Konstellationen bzw. Aspekte verstreut sind. Dasselbe scheint – mit kleinen Schwankungbreiten, die m.E. schon durch die kleinen Samples erklärbar sind – auf die diversen anderen Personengruppen zuzutreffen.

Daher erübrigen sich Interpretationsversuche: Man erkennt bei einer solchen Ergebnislage kein hervortretendes Merkmal einer bestimmten Gruppe. DAS ist der Punkt den ich herausarbeiten wollte, nicht ob es dabei um astrologische Konstellationen oder etwas ganz anderes geht, das nicht mit den Berufen in einem Zusammenhang steht. Also z.B. könnte man so auch Statistiken über die Länge der Vornamen oder über die Lieblingsfarben erstellen…

Das hat also nichts damit zu tun, was ich von Astrologie an sich halte.

Ich behaupte, wenn man 100.000 Schachspieler (oder Politiker, oder Komponisten, usw.usf.) nach solchen Sachen absucht, kommt man nahezu exakt auf dasselbe, was man bei 100.000 zufällig zusammengewürfelten Leuten festellt. (Lediglich auf dieselbe Verteilung der Geschlechter muß wohl geachtet werden; die ja im Schach stark von 50-50 abweicht.)

Eine einfache hypothetische Ãœberlegung:

Würde man anhand einer ausreichend großen Anzahl von Schachspielern herausfinden, daß bestimmte Geburtsmonate deutlich(!!) häufiger vertreten sind als in der Durchschnittsbevölkerung, dann wäre DAS sozusagen ein Ergebnis. Kommt man aber auf die, wie ich annehme, üblichen ~7%…9%, so gibt es m.E. nichts zu interpretieren, außer daß man sagen könnte, Schachspieler unterscheiden sich diesbezüglich nicht vom allgemeinen Bevölkerungdurchschnitt.

Wobei ich annehme daß das tatsächlich so ist, ohne es jedoch ermittelt zu haben.

(Auf Zehntelprozent-Abweichungen kommt es dabei selbstverständlich nicht an!)

Stefan 29. März 2009

Widerlegungsversuche mittels beliebiger Auslegung der Statistik, werden wohl erst dann misslingen (also die Belegung gelingen), wenn man 100% oder sagen wir 90% Stimmigkeit vorfindet.

Der , der sich mit Astrologie auskennt, und weiss, dass das Leben nicht vollständig mit den 7 Planeten eingefangen werden kann, nach dem Motto: Morgen um 17:33 wirst du an einen roten Tennisschuh denken, usw. (Wahrsagen ist nicht möglich mit Astrologie). Also ein kompetenter Astrologe weiss, dass man mit den 7 Planeten bzw ihrer Himmelsstände: nur die eine Hälfte hat, und die andere Hälfte befindet sich in den beobachtbaren Ereignissen. Man muss beides zusammen betrachten. Das tut man zB in der Geburtsastrologie: man schaut, was ist das für ein Mensch (ohne Astrologie), erkennt dann (mit Astrologie) Radixpositionen, und so lassen sich weitere Aussagen bilden.

Für den Skeptiker ist das Wischiwaschi. Aber was solls. Für den Astrologen ist das eine wertvolle Hilfe, und keineswegs auf Suggestion gebildet. Man merkt das, dass es solche Zusammenhänge gibt, weil man den Verstand eben nicht ausschaltet. Sondern Unterscheidungen trifft.
Genau das passiert auch bei den Statistiken. Einerseits wissen wir, was für eine Berufsgruppe wir untersuchen, und andererseits wissen wir, was die Planeten in der Astrologie bedeuten.

Wenn Merkur/Uranus zusammen kommen, spricht das eher für Erfinder als wie für Schachspieler. Aber wenn Merkur/Chiron zusammenkommen, erwarten wir klare Analytik und Krisenbewusstsein. Mit der Statistik , die auch nur minimale Spitzen und Täler aufweist, überrascht UNS das vorliegende Ergebnis nicht.

Wir erkennen zB andere Aussagen, die mit solchen Statistiken getroffen werden. Zum Beispiel Planeten, wo wir fürs Schachspielen keine besondere Relevanz erwarten, und sehen da eben keine Spitzen. Aber bei den Planetenpaaren, wo wir es erwarten würden, bilden sich die Spitzen.
So arbeitet Astrologie. Astrologie ist keine Mathematik, oder so eine schwache Statistik, wo man der statistischen Aussage einen gewissen Schwellenwert beimisst (90% ist nur gültig usw.). Der Schwellenwert guter Statistik liegt im Vergleich (siehe den Artikel , wo verschiedene Planetenpaare und nicht nur einer gemessen wurde), . Gut soll heissen: brauchbar.

Grüße

Stefan 29. März 2009

Noch mal: Statistik nur nach Zahlen und EINER Variable (erwarteter Wert) ist eine vereinfachte Statistik, die zwangslläufig hohe Spitzen bringen muss.

Aber hier handelt es sich um mehrere Variablen, die in Betracht und Vergleich gezogen werden und wo es auch an weitgehend unveränderliche Prämissen gebunden ist. Wir untersuchen mit der Statistik nicht diese hilflosen Sonnenstände, die niemals zeigen werden, dass Astrologie funktioniert. Nach dem Motto: Alle Widder sind Krieger, oder alle Widder sind risikobereit. Solche Statistiken sind (pardon:) Humbug. Denn das wäre eine Astrologie, von der wir nur träumen könnten, die wäre sicher unmöglich in einer so komplexen Welt, die ja eben NICHT deterministisch ist sondern innerhalb eines RAHMENS, gewisse Freiräume erlaubt. Eine Sonne in Widder (also ein Mensch mit Sonne in Widder) kann erst genauer bneschrieben werden, wenn wir das ganze Radix betrachten. Dass hin und wieder Statistik funktioniert, zeigt meine Forschung, aber da kommt es auf die richtige Fragestellung an. Und wer nichts weiss über die Astrologie, kann diese Fragen ja nicht stellen, sondern glaubt zB, was alle glauben gelernt haben. Dass zb Astrologie Wahrsagerei wäre.
Auch unter Astrologen gibt es diese Täuschung und sie versuchen sich in Prognose, die dann zu 70% fehl geht.
Meist auch deshalb, weil es darunter viele schlechte Astrologen gibt, die vernachlässigen, dass eben alles nur Rahmenbedingungen hat. Man kann aber Tendenzen beschreiben, so habe ich für diesen Frühjahr/Sommer bereits angekündigt, dass wegen der Chiron/Neptun Konjunktion die “faulen Kredite” der Banken ein Thema sein werden, was sich bewahrheitet hat. Aber zu sagen, die Hypo Real geht pleite ist nicht so leicht möglich, wenn man nicht gleichzeitig auch etwas von den Tendenzen der normalen Ereignisse auf deren wahrscheinlichen Verlauf kommt. Also unastrologisch,. Astrologisch können wir aber Zeitpunkte bestimmen. Bis Mai ist passiert da was mit den faulen Krediten. So meine Einschätzung, aber was? , das ist schwerer zu sagen. Und das sollte jetzt nur ein Beispiel sein.

Permanent Brain 29. März 2009

Nochmal ganz einfach: Wenn ein Zusammenhang zwischen Schachspielen (= deutliche Hingabe eines Menschens an das Schachspiel) und dem oder den Tierkreiszeichen, unter dem solche Menschen mehrheitlich geboren sind, bestünde, dann hätte man das doch schon längst bemerkt! Offenbar ist das nicht der Fall. Ich habe sehr(!) viel an Schachliteratur aller Art gelesen und studiert. Nirgends gibt es den geringsten Hinweis darauf daß irgendein Sternzeichen überdurchschnittlich oft vertreten ist. Das Thema kommt vielmehr überhaupt nicht vor.

Ist das so oder nicht? Entspricht die Verteilung der Schachspieler auf die Sternzeichen dem allgemeinen Durchschnitt oder nicht?

Das ist die Grundfrage, und wenn die Verteilung schlicht und einfach dem Durchschnitt entspricht, erübrigt sich diesbezüglich jede weitere Diskussion.

kleineme 3. April 2009

Immerhin hat mir die Namensgleichheit der beiden Stefans nach anfänglicher Verwunderung mit einem kleinen Aha-Effekt ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert. Ansonsten fällt mir zu der Thematik nur Vince Eberts Kühlschrankprinzip ein, dessen Resümee lautet: “[Wissenschaft] ist natürlich extrem langwierig und aufwändig, deswegen kann ein Esoteriker in fünf Minuten auch mehr Unsinn behaupten als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann.”

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