Goldig

tsume7

Gerade fällt mir auf, dass wir in diesem Jahr noch keine Tsume-Praxis hatten. Allerdings weiß ich auch nicht, ob hier Shogi-Spieler regelmäßig mitlesen. Deshalb vorsichtshalber eine einfachere Aufgabe.

Save the Gold till the end heißt ein bekanntes Shogi-Sprichwort. Matt in fünf Zügen! Antworten bitte als Kommentar.

11 Kommentare

MiBu 7. September 2009

Achtung, hier schreibt ein Shogi-Ignorant! Ich sah zwei Steine neben dem Brett und dachte zunächst, das sei ein Diagrammfehler. Auf einer schnell ergoogelten Regelseite fand sich dann aber der Hinweis, dass “geschlagene” Steine beim Gegner auf die Hand kommen und als Zug eingesetzt werden können (Ist “Tandem” oder “Berliner Vierer” in Japan entstanden ;-)?) Da frage ich mich natürlich, wie sich überhaupt die Zahl der Steine reduzieren kann – beim “Tandem” bleiben es ja auch immer 64?

Stefan 7. September 2009

Keine Figur scheidet endgültig aus dem Spiel aus, jede geschlagene Figur kann wieder eingesetzt werden (obwohl das in der Praxis nicht unbedingt vollständig geschieht). Dadurch bleibt das Brett immer voll. Als Endspiel wird im Shogi die Schlussphase bezeichnet, in der die Königsfestung gesprengt und der Mattangriff durchgeführt wird.

Durch das Einsetzen bekommt es in der Tat etwas Tandem-Charakter (das werden die Shogi-Profis nicht gern hören). Es macht das Spiel aber zugleich unglaublich dynamisch und schwer zu berechnen.

Bei Tsume-Aufgaben muss man sich unausgesprochen alle restlichen Figuren bei Weiß (“oben”) auf die Hand denken. Und der schwarze General/König fehlt einfach.

PS: Was ist ein Berliner Vierer?

Losso 7. September 2009

Durch das Einsetzen bekommt es in der Tat etwas Tandem-Charakter (das werden die Shogi-Profis nicht gern hören).

Zwei Aspekte:
1. Es ähnelt damit eher dem Crazyhouse
2. Wieso sollte man das nicht hören wollen? Trotz des Zockerimages ist Tandem vor allem erst einmal eine Schachvariante mit einer sehr hohen Komplexität und je nach Regelauslegung ist es sehr taktisch oder eher strategisch.

MiBu 7. September 2009

“Berliner Vierer” und “Tandem” ist dasselbe. Für diese Spielart gibt es regional unterschiedliche Bezeichnungen. Ich glaube aber, das es hier auch das Phänomen gibt, dass man im Berliner Raum (und darüber hinaus) diesen Begriff gar nicht verwendet, so wie etwa bei uns ein mit Marmelade gefülltes und in Schmalz ausgebackenes Gebäck “Berliner” heißt, in Berlin selber aber “Krapfen”. [Übrigens ist für “Tandem” im Rheinland auch die Bezeichnung “Holländisch” bekannt, wenn auch auf dem Rückzug befindlich, die habe ich aber mit Absicht weggelassen, um nicht noch mehr zu verwirren.]

MiBu 7. September 2009

Ein Nachtrag noch: Beim West-Schach ist ja der Remisausgang bekanntlich seit Jahrzehnten ein Diskussionspunkt mit zahlreichen Aspekten, seien es Eröffnungsvarianten bis zum 40.Zug, Sofia-Regeln, Schlussrunden eines Opens mit schnell verwaisten Spitzenbrettern usw. Kann es sein, dass bei Shogi die Remisquote aufgrund des immer vorhandenen Materials und des vermutlich relativ taktisch betonten Charakters sehr viel niedriger ist?

Stefan 7. September 2009

Die Remis-Quote liegt wohl bei etwa einem Prozent, unter Amateuren dürfte sie nahe Null sein. Einer wird immer matt, oft geht es darum, wer schneller ist.

Stefan 8. September 2009

Back to topic: Will niemand auflösen? ich habe es (glaube ich) gerade herausbekommen.

Mynona Zwo 8. September 2009

Back to ‘Berliner’ (sorry, Stefan, ich kenne mich mit Shogi leider überhaupt nicht aus; aber ‘Tandemschach’ weckte nostalgische Erinnerungen an früheres Abschalten nach Turnierpartien – hoher Spaßfaktor und wegen der überraschenden Stellungsbilder ein guter Ãœbungseffekt – eigentlich merkwürdig, dass das von den Ãœbungsleitern oft nicht gern gesehen wurde): ‘Berliner’ heißen im Berliner Sprachgebrauch m.E. ausschließlich Pfannkuchen (‘Pfannkuchen’ wiederum heißen Eierkuchen). Die nicht mit Marmelade gefüllten ‘Krapfen’ wurden (oder werden noch?) ‘Kameruner’ genannt.

Stefan 9. September 2009

In Greifswald heißt es auch Pfannkuchen und Eierkuchen. Man sieht vielleicht die historische Verbindung zwischen Pommern und Preußen?

Shoganer 9. September 2009

1.N*8d

A) 2.Gx8d 3.G*8b#
B) 2.K-8a 3.N-9c (keine Umwandlung)
B1) 4.Lx9c 5.G*9b#
B2)4.Gx9c 5.G*8b#

Sooo einfach war es nicht für mich. A war einfach zu sehen, B schon ziemlich schwer.

Stefan 9. September 2009

Das waren auch meine Varianten, besonders schön finde ich die herausgelockte Lanze, in deren Rücken der Gold auf 9b matt setzt. Danke fürs Mitmachen, dann muss ich die Shogi-Rubrik nicht einschlafen lassen.

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