Allein

Für alle, die jetzt frei haben und nicht damit beschäftigt sind, sind auf das morgige Spiel vorzubereiten, kommt hier eine neue Aufgabe aus dem großen Fundus unseres Lesers Volker Schubert. Die Aufgabe lautet natürlich: Weiß zieht und hält remis. Der schwarze Randbauer ist nicht mehr aufzuhalten. Der Remisplan liegt ja einigermaßen auf der Hand, scheint aber noch einige Sorgfalt bei der Ausführung zu erfordern. Wer also Vorschläge hat, darf diese gern als Kommentar schreiben. Ab morgen Abend haben die Ligaspieler ja auch wieder Zeit.

5 Kommentare

Holzgieser 30. Oktober 2006

Das ist eine Studie von Wassili Smyslow, die zeigt, das man mit Hilfe einer „Festung“ auch gegen eine Mehrdame gewinnen kann. Das begreift kein Rechenknecht, der sieht Schwarz klar auf Gewinn wegen des Materialvorteil.

v.schubert 30. Oktober 2006

Danke Holzgieser,
Smyslow hatte ich auch vorher erwähnt und geschrieben, Computer dürfen bei dieser Aufgabe benutzt werden. Allen, die die Smyslow-Studie noch nicht kennen, deshalb die Frage: Ja, wie macht der Weiße denn das?

Holzgieser 30. Oktober 2006

Dazu vielleicht noch ein Auszug aus einem Artikel von J.Fischer in Karl-Online:

„Kongsted stellte diese Aufgabe seinem Computer und schreibt über dessen Lösungsversuche: „Nach 7,5 Stunden… hatte der Computer etwa 19.220.186.000 Stellungen durchgerechnet, aber offensichtlich noch immer nicht begriffen, dass Schwarz keine Möglichkeit besitzt, die weiße Festung einzunehmen. … Das Problem ist nicht, dass der Computer zu langsam ist oder zu wenig Stellungen betrachtet. Das Problem besteht darin, dass der Computer nicht versteht, was er sieht. Er verfügt über keinen vernünftigen Weg, um diese Stellungen einzuschätzen, da ihm die materielle Bewertung sagt, dass er beinahe eine Dame mehr hat, und er versteht nicht, dass Weiß über irgendeine Art von Kompensation verfügt […]“

admin 30. Oktober 2006

Dann versuche ich mal mein Glück:

1.Lg5+ Ke8 (sonst Ld8-a5-c3) 2.d4 a3 3.d5 a2 (3…exd5 4.e6 dxe6 5.Lf6 und das Endspiel müsste hoffentlich remis sein) 4.d6 a1D 5.Kg2 (sonst Dh1 und Dxh2) und Schwarz kommt nicht weiter. Die Dame allein kann nicht mattsetzen. Der weiße König verteidigt auf g2 und g1 den Bauern h2 und der weiße Läufer hält die Diagonale h4-d8. Deshalb auch keine Zugzwangmotive für Schwarz.

Habe ich etwas übersehen?

v.schubert 30. Oktober 2006

Hallo admin,
alles richtig. Während Computerprogramme auch nach vielen,vielen Stunden nicht begreifen, was hier vor sich geht, versteht Mensch, wenn er einmal die Idee hat, sehr schnell. Eine Dame kann ohne Unterstützung, z.B. in trivialen Endspielen zusammen mit dem König, nicht gewinnen. Und eine Unterstützung kann hier Weiß verhindern. Die Studie von Smyslow (entstanden vor der Computerprogrammseuche, aber spekulierend auf die auch menschliche Vergötterung der übergroßen Materie) ist eine Einheit von Festungs- und Gefängnis- (schwarzer König und Läufer) Idee.

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