Wir setzen unsere kleine Reihe zu elementaren Bauernendspielen mit einem Beispiel zur Methode der Gegenfelder fort. In dieser Studie von Grigorjew (1921) ist Schwarz am Zug und hält remis. Es ist klar, dass Weiß gewinnt, wenn er mit dem König eines der beiden Schlüsselfelder e2 oder b3 betreten kann. Schwarz muss deshalb zunächst verhindern, dass Weiß im nächsten Zug Ke2 spielt: 1…Kf3! Nur so! 1…Ke3? verliert dagegen, da Weiß jetzt nach b3 kommt: 2.Kd1 Kf3 Schwarz muss e2 im Auge behalten und sich deshalb von b4 entfernen. (2…Kd4 3.Ke2) 3.Kc1 Ke3 4.Kb1 Kd4 5.Ka2 Kc5 Schwarz kommt zu spät. 6.Kb3 Kd4 7.Kb4 2.Kd1 Ke3 3.Kc1 Kd4 4.Kb1 Kc5 5.Ka2 5.Ka1 stellt eine Falle: 5…Kb5! (5…Kb4? sieht natürlicher aus, ist aber wieder voreilig: 6.Ka2 Ka4 Schwarz muss b3 gedeckt halten und kommt deshalb jetzt im Wettlauf um e2 zu spät: 7.Kb1 Kb4 8.Kc1 Kc5 9.Kd1 Kd4 10.Ke2) 5…Kb4 6.Ka1 6.d4 reicht auch nicht zum Sieg: 6…Kc4 7.Ka3 Kxd4 8.Kb4 Kd5 9.Kxc3 Kc5 Schwarz schafft die Opposition – Remis. 6…Kb5! 6…Ka3? 7.Kb1 Kb4 8.Kc1 Kc5 9.Kd1 Kd4 10.Ke2 7.Kb1 Kc5 8.Kc1 Kd4 9.Kd1 Ke3 10.Ke1 Kf3 und Remis.
Wer die Varianten nachspielt, wird feststellen, dass die Felder der Könige aufeinander bezogen sind, auf jedes Feld, das der weiße König betritt, darf der schwarze nur jeweils ein anderes betreten. Man nennt diese Felder Gegenfelder. So sind hier zum Beispiel e1 und f3, d1 und e3, c1 und d4, b1 und c5, a2 und b4 sowie a1 und b5 Gegenfelder.