Wir setzen unsere kleine Serie mit Abenteuergeschichten aus den unteren Ligen fort und begeben uns heute in die mittelfränkische Kreisliga Mitte. Das Diagramm zeigt die Stellung nach 25.f4 und ich weiß gar nicht, ob Kmoch auch für diese Bauernformation einen Namen erfunden hat. Das Bauernquadrat ist jedenfalls imposant. Für den großen Genuss wird das Nachspielen der Partie im Ganzen empfohlen.
7 Kommentare
Können technisch versiertere Leser bitte mal eine Datenbank befragen, ob diese Bauernformation schon vorgekommen ist?
Meine Datenbankabfrage hat ergeben, dass dieses Bauernquadrat sogar schon einmal in einer Partie mit Greifswalder Beteiligung auf dem Brett stand (nämlich in der Partie Lothar Mayerhoff – Max Kubernath, 2.LL Ost 2005/06).
Edward Winter weiß weiter.
Und es gibt ein ganz aktuelles Beispiel aus Zürich: Anand vs. Nakamura
Zu dem Bauernquadrat b7,b6,c7,c6 gibt es sogar eine Partie, die durch eine Unterverwandlung (allerdings nicht eines Quadratmitgliedes) entschieden wird, nämlich Alexei Shirov – Zoltan Almasi, Tilburg 1996.
Die ist wirklich großartig!
Und die Berliner Mauer ist bestimmt thematisch für das Bauernquadrat…
Beim Blitzturnier letzten Freitag wurde ich live Zeuge eines Bauernquadrates – nicht bei mir, sondern am Nebenbrett: Nach Springertausch wurde exf6 gespielt. (Ich vermute nach 1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 dxe4 4.Sxe4 Sf6; mitbekommen habe ich es nicht, da ich ab und an auf mein Brett geschaut habe.) Schwaz entwickelte sich u.a. mit Lg4; nach f3 Lh5 und später Lg6 wude durch Ld3xg6 h7xg6 die thematische Stellung erreicht.
Sieger der Partie wurde übrigens der Eigentümer dieses Bauernkomplexes, es kam irgendwann mal f5, f4 und fxg3 und dann noch mal f5. Weiß hatte das so geschwächte Feld e5 mit dem Turm besetzt und sollte es nach dem unvorsichtigen Sf1-e3 bereuen, nach Sf6-d7 war der Turm gefangen. (Am Damenflügel standen Ba3b2c3d4 Ba4b5c6 gegenüber, die Felder e6-e8 wurden vom Kf7 kontrolliert.)