Bridge

Wer ein gutes Schachmagazin lesen will, kommt an New In Chess nicht vorbei. Über die großen Ereignisse des Schachs gibt es zuverlässige und fundierte Berichte, daneben werden viele andere Themen in essayistischer Breite referiert. Chefredakteur ist kein Geringerer als Jan Timman. Seit einiger Zeit wird die Zeitschrift auch im hiesigen Bahnhofsbuchhandel vertrieben.

New In Chess 2/2006 hat Genna Sosonko die Geschichte von Irina Levitina aufgeschrieben, die im Jahre 1984 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere gegen Maja Tschiburdanidse um die Schachweltmeisterschaft gespielt hat und 18 Jahre später in Montreal endlich Weltmeisterin geworden ist – im Bridge. Sosonko erzählt vom Ehrgeiz der Schachspielerin, davon, wie sie unbedingt eine Partie gegen Rudenko weiterspielen will, die gerade nach einem Schwächeanfall ins Krankenhaus gefahren worden ist. Er erzählt von ihrer Auswanderung 1989 nach Amerika. 1992 wurde Levitina US-Meisterin. Danach hörte sie mit dem Schachspielen auf. Levitina wandte sich dem Bridge zu, ihrer alten Liebe. Und gründete 1997 eine Schachschule für Kinder.

Ich hasste nicht das Spiel selbst, ich hasste mich, wenn ich Schach spiele. Schach ist nicht für die weibliche Natur gemacht und auch nicht der endlose Kampf, der für diesen Sport charakteristisch ist. Ich bin immer noch weit davon entfernt, Schachmagazine zu lesen. Wenn ich eins bekomme, werfe ich es ungeöffnet in die Mülltonne.

Hoffentlich nicht auch dieses Heft.

Und sonst? Natürlich Berichte über das Corus-Turnier und das Aeroflot-Open. Am meisten habe ich mich aber über einen Partiekommentar von Jon Speelman aus dem GibTelecom Masters aus Gibraltar gefreut. Ich mag den Kerl mit seinen dicken Brillengläsern. Und: Jennifer Shahade wurde Silvester geboren, liest Jorge Luis Borges und hat Aqua als Lieblingsfarbe. Nur falls es jemanden interessiert.

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