1r2r2k/1bp2p2/1bN2npB/1p6/7q/7P/BPQ2PP1/R4RK1 w – – 0 26
Der Weltcup liefert im Moment reichlich Material für diese Serie. Im Achtelfinale musste Kamsky die zweite Partie gegen Swidler unbedingt gewinnen und griff hier zu 26.Sxb8. Das ließ allerdings das schwarze Läuferpaar von der Leine. Wie gewann Schwarz auf der Stelle?
3rrbk1/1b3p1p/ppnppPp1/4n1P1/P1q1PB1P/1N4Q1/1PP2RB1/1N3RK1 w – – 0 24
Iwantschuk verpasste gestern dagegen in seiner Partie gegen Bu eine gute Gelegenheit, dem Tie-Break auszuweichen. Der Chinese hatte zuletzt Sb4-c6 gezogen. Iwantschuk spielte jetzt 24.Sc3. Was wäre besser gewesen?
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11 Kommentare
Im ersten Fall scheint Dg3 tödlich zu sein; im zweiten scheint mit Sa3 die eingeengte Lage der Dame auszunutzen.
Sa3 ist natürlich Quatsch, weil dann folgenlos der Bauer auf a4 fällt. Also besser S1d2. Nach 24…Dxc2 25.Tc1 Dd3 verhindert 26.Le3 den Damentausch und droht tödlich 27.Tc3. Das sollte ausreichen.
Meine Güte, ich sollte um diese Uhrzeit wirklich keine Schachaufgaben lösen. Ich nehme auch Dg3 mit dem größten Ausdruck meines Bedauern zurück. Ich stand unter dem Wahn, der weiße Springer könne nicht auf c6 dazwischen ziehen, weil das Feld von Läufer und Dame (!) überdeckt sei. Tut mir echt leid!
Aber wenigstens klappt meine Idee nach 26…Te2, so hoffe ich wengstens. Und nun schweig ich stille.
Das war doch schon fast die Lösung – man lenke nur die störende Figur ab.
26…Te2!! ist natürlich eine Granate der besonderen Art! Svidler scheint sich einiges vorgenommen haben…
und warum nicht 26…Qg3 27.Nc6 Re2!! ??
26…Dg3 27.Sc6 Te2 28. Le3 kämpft länger weiter als in der Partie.
Das erste Beispiel habe ich gerade auch in einem Computerschachforum vorgefunden. Falls 27.Dxe2?, käme Bonaventuras Dg3 zur bald mattsetzenden Anwendung. Entzückende Züge!
Die erste Aufgabe ist damit gelöst, die zweite im Prinzip auch, wobei sich die Abspiele nach weit verzeigen können. Auf 25…Dxb2 entscheidet beispielsweise die hübsche Rückkehr 26.Sb1. Ist ein Computerfund (Houdini erzeugt diese Balkendiagramme auf der Turnierseite) und liegt wohl deutlich über Hartplatzniveau, immerhin ist Iwantschuk daran vorbeigegangen.
Ich empfehle statt der Balkendiagramme unbedingt die Live-Videos. Frisst natürlich etwas Zeit, aber die Kommentatoren (zumindest Shipov, auch auf englisch verfügbar) sind genauso computer-unbewaffnet.
Man kann sich sogar die Live-Illusion bis zum Abend erhalten, wenn man keine Ergebnisse im Netz verfolgt. Auf diese Weise z. B. das T/L vs. T-Finale in der 2. Normalpartie Dominguez – Polgar zu verfolgen, war einfach genial.
Ich freue mich wirklich, dass die WM nach Russland vergeben wurde. Was dort zuletzt bei den Übertragungen geleistet wurde (Kazan, Russische Meisterschaft, Weltcup), ist m. E. top.