Wollen wir mal hoffen, dass das nicht der Anfang vom Ende ist. Es ist noch gar nicht so lange her, als es mit der Schweizer „Schachwoche“ noch ein wöchentlich erscheinendes Schachperiodikum gab. Inzwischen ist sie eingestellt.
Das „Schach-Magazin 64“ aus Bremen erscheint mit diesem Jahr nicht mehr 14-tägig, sondern nur noch monatlich, wenn auch in einem erweiterten Umfang. Damit konkurriert es direkt mit der Berliner Zeitschrift „Schach“, sicher keine einfache Situation. Redakteur Otto Borik scheint aber einen anderen Ansatz zu verfolgen, insgesamt sind die Artikel und Partiekommentare etwas leichtverdaulicher geschrieben und richten sich eher an die große Masse der interessierten Schachamateure in Deutschland. Die Nummer 1/2007 bringt ein buntes Allerlei mit einem Schwerpunkt auf dem Mensch-Maschine-Match. Eingebaut wurde eine Rubrik zur Schachgeschichte und eine neue Rubrik „Der beste Zug“, die sich um ein Verständnis bei der Auswahl zwischen mehreren Kandidatenzügen bemüht. Auch Albin Pötzsch hat mit seinen Anekdoten hier ein Zuhause gefunden.
Leider wurde die Umstellung nicht genutzt, um der Zeitschrift ein zeitgemäßes Layout zu geben. Annette Borik (offenbar ein Familienunternehmen) zeichnet weiterhin für die Gestaltung verantwortlich. Das muss im Tagesbetrieb nicht problematisch sein, ein neues und professionelles Design hätte dem Blatt aber gut getan, zumal das große A4-Format dafür genug Möglichkeiten eröffnet und das Herz eines Layouters höher schlagen lässt. Schachzeitungen müssen nicht hausbacken gestaltet sein.
6 Kommentare
Von wann bis wann gab es die „Schachwoche“ eigentlich?
Von 1979 bis 2003. Ich habe sie ab und zu am Bahnhofskiosk gekauft, wenn ich mal in einer größeren Stadt war.
Vor allem ist unverständlich, dass der Wettbewerbsvorteil des vierzehntägigen Erscheinens – das teilweise eine größere Aktualität erlaubt hatte – auf dem Altar des Kostendrucks und der Bequemlichkeit geopfert wurde.
Zweiwöchentlich zu erscheinen muss bei den Kapazitäten einer kleinen Redaktion ein enormer Druck sein. Ich muss aber sagen, dass ich mir das Heft auch manchmal gekauft habe, weil sie am schnellsten waren. Heutzutage spielt das vielleicht keine Rolle mehr, weil das Internet diese Funktion übernommen hat. Inzwischen gibt es dort ja auch eine tägliche Schachzeitung.
Auch mit der „kleinen Redaktion“ ist das mehr als fünfundzwanzig Jahre ganz gut gegangen.
Die Internet-Schachzeitung kann ich nicht zum Buchbinder geben und ins Regal stellen …
Höchstens wenn du die pdf-Datei zweiseitig ausdruckst…
Aber gegen eine papierne Zeitschrift kommt das alles nicht an, stimmt schon.