Resurrection

heyl
8/5p2/8/4kb2/8/8/8/5KB1 b – – 0 1

Im Partieschach würde man diese Stellung wahrscheinlich remis geben, höchstens unter Sofia-Regeln wäre der Weiße vielleicht genötigt, nachzuweisen, dass er seinen Läufer nicht einstellt. Für eine Schachaufgabe müssen wir deshalb die Randbedingungen umdefinieren:

Hilfsmatt in 13 Zügen, Serienzüger, Circe (Peter Heyl, harmonie 2009).

In einem Serienzug-Hilfsmatt macht Schwarz eine Serie von Zügen, ohne dass Weiß zwischendurch ziehen darf, und nach Abschluss der Zugzahl darf Weiß einen einzigen Zug ausführen, um Schwarz mattzusetzen. Allerdings darf Schwarz weder schachbieten noch seinen eigenen König einem Schachgebot aussetzen, außer er bietet im letzten Zug Schach, direkt bevor Weiß zieht.

Und die Circe-Regel hatten wir schon mal gestreift: Geschlagene Figuren kommen mit sofortiger Wirkung auf ihr Ursprungsfeld zurück, es sei denn dieses Ursprungsfeld ist durch eine andere Figur besetzt. In diesem Fall wird die geschlagene Figur wie im normalen Schach vom Brett entfernt. Als Ursprungsfeld gilt bei Bauern das 2. (weiß) bzw. 7. (schwarz) Feld der jeweiligen Reihe, auf der er geschlagen wurde. Bei Damen ist es d1 (weiß) bzw. d8 (schwarz). Für alle anderen Figuren ist es das Feld der gleichen Farbe, auf dem in der Ausgangsstellung die Figur stand; das heißt, dass man Türme und Springer je nach Ausgangsfeld unterscheiden muss. Wiederauferstandene Türme erhalten das Rochaderecht zurück.

Ich habe es übrigens im ersten Anlauf nicht hinbekommen. Wer kann es besser? Hinweise und Lösungsvorschläge bitte als Kommentar.

10 Kommentare

HL 19. September 2009

Erstmal eine kurze Verständnisfrage:
Macht Schwarz 12 Züge hintereinander und Weiss setzt dann im 13. matt; oder führt Schwarz 13 Züge hintereinander aus und Weiss setzt dann im 14. matt. Ich vermute mal die 1. Option, wollte aber sicherheitshalber nochmal nachfragen.

Jetzt ohne irgendwelche Varianten, meine Idee:
Schwarz zieht seinen Bauern nach f2, schlägt auf g1 und verwandelt sich (da er nicht Schach setzten darf) in einen Springer oder Läufer: Der auf g1 geschlagene Läufer ersteht auf c1 wieder auf und setzt anschließend matt.

Erst dachte ich kurz, L nach h1, K nach h2 und S von g1 nach h3; aber Lf4 ist dann leider kein matt.

Ich vermute aber, dass du auch schon auf diese Idee gekommen bist. Vielleicht schau ich`s mir später nochmal an.

Stefan 19. September 2009

Zweiteres. Schwarz macht 13 Halbzüge und dann setzt Weiß mit seinem ersten Halbzug matt. Deine Idee hatte ich auch, habe aber auch weder mit sS und sL noch mit 2 sL ein Mattbild gefunden.

MiBu 19. September 2009

Ich glaube, ich habe die Idee der Aufgabe durchschaut: Es lassen sich gegen keine Fernmatts bauen, weil z.B. in der Stellung Kh8, Sg8, Lh7 auf Lb2+ Sf6 geht usw. Und einen zweiten weißfeldrigen L kann sich S nicht beschaffen. ABER: Nach den Circeregeln deckt sich ein Lb2 selber gegen KxLb2, weil er ja auf c1 wieder aufersteht!
Also Lb1, f5, f4, f3, f2, Kd4 [wichtig, sonst braucht der K zu lange in die Ecke], Kc3, Kb2, Ka1, fxg1S [L nach c1], Se2, Sc3, Sa2 waren genau 13 Züge. Und nun Lb2#, da Kxb2 wegen L nach c1 nicht geht. Die Aufgabe ist schwer, weil man als Partiespieler nach den handelsüblichen Mattbildern sucht.

HL 20. September 2009

Ich habe mich gestern abend noch ein bisschen mit dem Problem beschäftigt, konnt aber partour kein Mattbild finden. Ich hatte sogar kurzzeitig überlegt, ob der schwarze Bauer nach fxg1 auch wieder aufersteht, da er ja vom Brett verschwindet. Das ist aber wegen der CIRCE – Regeln nicht der Fall. Also dachte ich, dass es noch einen kleinen uns Otto-Normal-Schachspielern verborgenen „Kniff“ geben müsste.

Jetzt wo ich Mibu`s Lösung sehe, fällt`s mir wie Schuppen von den Augen.

ElNino 20. September 2009

Ich behaupte nicht, das jetzt alles verstanden zu haben…Die Mattidee ist, wie beschrieben, aber erkennbar; nur: Weiß setzt mit Lb2 matt, weil der von einem Läufer auf c1 gedeckt ist??? Das ist mir zu hoch; da muss ich leider passen…:-(

Claus 20. September 2009

Wenn es einem gezeigt wird, ist das nicht mehr so schwer, aber drauf gekommen waere ich wahrscheinlich nie. Ich versuche es mal mit anderen Worten: Wenn ein weisser Laeufer auf b2 geschlagen wird, wird er nach Circe-Regeln sofort nach c1 gestellt. Um zu pruefen, ob eine Stellung matt ist, prueft man alle moeglichen Zuege und schaut, ob sich der schwarze Koenig auch nach diesen Zuegen noch im Schach befindet. Ist das bei allen Zuegen der Fall, so ist Schwarz matt :)

Hier geht die Pruefung schnell, da Schwarz nur einen einzigen Zug hat, den man ausprobieren muss, naemlich Kxb2 (b1 und a2 sind ja von eigenen Figuren besetzt und es gibt keine andere schwarze Figur, die das Schachgebot von b2 bekaempfen kann. Wenn Schwarz aber Kxb2 spielt, steht nach dem Zug der schwarze Koenig auf b2 und der weisse Laeufer auf c1. Damit ist Schwarz immer noch im Schach, der schwarze Zug Kxb2 ist nicht moeglich und Schwarz ist matt.

Claus

HL 20. September 2009

@ ElNino:

Genauso sieht`s aus, nach den CIRCE – Regeln kommt eine geschlagene Figur zurück auf ihre Ausgangsposition. Gerade das hier entstandene Mattbild ist für uns normale Schachspieler schlichtweg schwer zu finden. Der L auf b2 kann vom schwarzen König nicht geschlagen werden, da er dann auf c1 wiederaufersteht und der sK illegal stehen würde.

Was an der Idee natürlich auch schön ist: Ich (und vielleicht auch Stefan) sind davon ausgegangen, dass die „Wiederauferstehung“ nur einmal statt findet, nämlich nach fxg1. Dass die zweite Wiederauferstehung stattfindet und zum Mattbild gehört ist der Clou an der ganzen Sache.

ElNino 20. September 2009

Ah, Licht am Ende des „Selbst-Matt-Tunnels“; Dank an Claus und HL…:-) !!

Stefan 21. September 2009

Mich würde ein Normalschachpartie unter Circe-Bedingungen interessieren. Wie sähe die Spielstrategie aus?

HL 21. September 2009

Wahrscheinlich genau die Figuren schlagen, deren Auferstehungsfeld gerade besetzt ist, bzw. die Auferstehungsfelder mit eigenen Figuren besetzen. Und natürlich drauf achten, dass der Gegner das bei einem selber nicht schafft. Wenn ich wieder in HGW bin, können wir uns ja gerne darauf einlassen.

Schreibe einen Kommentar