Nach dem Kommentarrekord bei der letzten Retro-Aufgabe war die Versuchung natürlich groß, hieran anzuschließen. Dieses Mal handelt es sich aber wieder um eine Beweispartie. Die Aufgabe wurde 1991 vom finnischen Problem-Großmeister Unto Heinonen komponiert.
Wir sehen die Stellung nach dem 12. Zug von Schwarz. Wie verlief die Partie? Antworten, Hinweise und Versuche bitte wieder als Kommentar.
4 Kommentare
Möchte mich eifrigst an der Lösung beteiligen: Der letzte schwarze Zug war 12….Sa6-b8! Gut, gelle…!?
Eine interessante Aufgabe, die mich an Hilfsmatts erinnert, bei denen es darauf ankommt, eine eindeutige Zugfolge zur Herbeiführung eines bestimmten Stellungsbildes zu finden.
Viele Weiß-Züge sind sofort klar:
Lh6, Sd2, Sgf3, Da4, Dc6, c4, e4, f4. Da der Damenspringer nur einmal zog, muss der Damenturm über c1, c3 und f3 nach f6 gelangt sein. Es bleibt kein Zug für den d-Bauern übrig, dieser muss also von einem schwarzen Springer auf d2 geschlagen worden sein. Dorthin konnte der schwarze Königsspringer am schnellsten gelangen: 1.c4 Sf6 2.Da4 Se4 3.Dc6 Sxd2 4.e4 Sb3 5.Lh6.
Den nach b3 verirrten Springer kann man innerhalb der Zügezahl nur nach b8 zurückführen, nachdem man vorher den Damenspringer nach g8 verfrachtet hat:
5…Sa6 6.Sd2 Sb4 7.Tc1 Sd5 8.Tc3 Sf6 9.Tf3 Sg8 10.Tf6 Sc5 11.f4 Sa6 12.Sf3 Sb8. Voila!
Um das Tempo des Blogs wieder etwas zu verlangsamen, schlage ich jetzt wieder etwas Literatur vor…Gibt es nicht ein Mongolisches oder Nepalesisches Nationalepos (am besten noch in Landessprache) mit Bezug zum Schach?
Gratulation von Stefan zur brillianten Musterlösung (von der Schwedenfähre auf dem Weg nach Lund aus)!