Die heutige 7. Runde des Sigeman-Turniers in Malmö brachte für den bis dahin mit 5/6 an der Spitze liegenden Daniel Stellwagen eine kleine Tragödie. Nach 34 Zügen hatte er den schwedischen Großmeister Ralf Ã…kesson komplett überspielt.
Der Holländer spielte jetzt richtig
35.e4
worauf
35…Sc3+
folgte. 35…Sf6 36.Dc7 Tb8 37.Dxe7 macht sicher keinen Spaß. In weißer Zeitnot war das Springeropfer gerechtfertigt.
36.bxc3 Dxc3 37.Df2
Stellt den Gewinn weg. Die weiße Dame musste unbedingt die 3. Reihe halten, etwa mit 37.Sg5 Dd2 (37…Dxd4 38.Sce6 droht das bekannte Stickmatt 38…Dd7 39.h4) 38.Sge6
37…Sc4
Natürlich der einzige Zug. Weiß stellt jetzt die ganze Partie ein.
38.Se5
38.Td1 war erforderlich — überdeckt das Springerfeld d2 und entlastet Dame und Springer von der Verteidigung des Turms. 38…Sxa3+ 39.Ka2 Sc2 Dame und Springer harmonieren zwar prächtig im Angriff. Wenn Weiß jedoch stillhält, wird er nicht matt.
38…Sd2+ 39.Ka2 Dc2+ 40.Ka1 Sb3+
Zeitkontrolle geschafft. Da aber nach diesem Abzugsschach die Dame fällt: Aufgabe.
Nach der 7. Runde führt jetzt mit 6/7 und einem ganzen Punkt Vorsprung Tiger Hillarp-Persson.
Ein Kommentar
Ja, war sehr schade für Daniel Stellwagen, zumindest die
Diagrammstellung ist besser für ihn. Vorher fand ich aber,
dass die Partie meist so im Gleichgewicht war, aber Stell-
wagen hatte fast so ähnlich gespielt, wie es Aronian
häufig macht : Katastrophale Bauernstellung zeitweise
kompensiert durch gutes Figurenspiel, aber wohl leider
in Zeitnot die Nerven verloren.