Transatlantiker (5)

Und die Carlsen-Story geht weiter. In dieser Stellung überlegte der Fast-Weltmeister Topalov mit Schwarz etwa fünf Minuten und gab dann die Partie gegen den 16-jährigen Jungen aus Norwegen auf. Um anschließend von ihm gezeigt zu bekommen, dass 64…Dd5+ 65.Kh2 e5 66.Dh7+ Kf8 67.Dh8+ wegen 67…Dg8 doch keine Figur verliert. Sicherlich kein schöner Moment für den Bulgaren. Die schrägen Rückzüge werden am leichtesten übersehen. Da Anand gleichzeitig seine Fünftrundenpartie gegen Aronian verlor, rückte Carlsen mit +3 -1 =1 wieder auf den ersten Platz vor. Heute Nacht ist Pause.

2 Kommentare

alex63 24. Februar 2007

da hat wohl der stolz über die schachintelligenz gesiegt. er wollte von einem sechzehnjährigen milchbubi nicht vorgeführt werden. und hat dann in unweiser voraussicht vorher aufgegeben. um so zumindest zu zeigen, dass er rechtzeitig die stellung durchschaut hat. was aber quark war. ich vermute mal, dass der topalov psychisch momentan nicht so ganz fest im sattel sitzt. als schachweltmeister kann ich ihn mir nicht so recht vorstellen. eigentlich kann ich mir niemanden derzeit als schachweltmeister vorstellen. kasparov war wohl der letzte. nach ihm kommen nur noch computer.

Leucht_Turm 26. Februar 2007

Naja, mit dem Weltmeister habe ich da eine andere Meinung. man schafft ja auch keine Marathonwettkämpfe (bzw. überhaupt Laufwettbewerbe) ab, nur weil Autos diese Strecke inzwischen deutlich schneller zurücklegen.
Hinsichtlich des “Computerzeitalters” ist meine Meinung: Für mich wird auch eine wilde Partie mit Opfern – auch wenn diese sich im Nachhinein als unkorrekt erweisen – immer interessanter sein als eine “perfekt” gespielte Partie von beiden Seiten, die letztendlich im 99. Zug Remis endet. Der springende Punkt ist ja, dass ich Züge finde, die meinen Gegner besiegen – nicht Züge, die einer späteren Computeranalyse standhalten. das bleibt immer als Motivation, sich ans Brett zu setzen – egal, wie stark die Blechköpfe werden.

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