Diese Stellung stammt aus der 2. Wettkampfpartie des Matches Fischer-Taimanow (Vancouver 1971), welches der Amerikaner sensationell mit 6-0 gewann. Taimanow sagte später über diesen Wettkampf:
Dieses schreckliche Gefühl, dass ich gegen eine Maschine spielte, die niemals Fehler macht, zerschmetterte meinen Widerstand.
So auch hier. Taimanow spielte in dieser schwierigen Position 81…Ke4? und verlor rasch. Wie konnte Fischer jetzt die Partie für sich entscheiden? Und wie hätte Taimanow die Stellung remis halten können?
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4 Kommentare
„Gerade solche Feinheiten in der Beurteilung einer Stellung gehen über die Kräfte einer Maschine.“ James Robert Fischer
Hier irrte zumindest aus heutiger Sicht der geniale Bobby. Heute löst jedes ordentliche Programm die Stellung fast nahezu. Die Maschinen sehen nur noch mikroskopischen Vorteil für Weiß. Dass es völlig Remis ist, liegt noch außerhalb des Rechenhorizontes. Das Programm kann noch nicht mit einem Auge nach h8 schielen.
?! Fünfsteiner-Datenbanken sind doch schon ewig ausgerechnet !?
Das fällt schließlich auch unter Computerschach und löst die Stellung nicht nur nahezu, sondern vollständig. Gerade bei Wenigsteinern ist Schach einfach nicht mehr komplex genug, um der brutalen Maschinenkraft zu entkommen.
So ein Patzer wie ich stellt natürlich die Datenbanken ab, um zu sehen, was Programme sonst noch sehen. Und das ist tröstlich, die sind meistens rechnerisch besser, dafür aber blöder.
Auf 81…Ke4 geschieht 82.Lc8 und der Springer gelangt nicht mehr auf die h-Linie: 82…Sd3 83.Lf5+ bzw. 82…Sf3 83.Lb7+. Der Bauer läuft.Stattdessen vielleicht 81…Sd3 nebst 82…Sf4. Wenn der weiße König nach f5 oder g5 geht, kann der schwarze König über d6 und e7 nach h8 gelangen und Weiß hat jedenfalls den falschen Läufer.