Tatsächlich gibt es im Xiangqi nur eine Figur, die wie im westlichen Schach zieht – der chinesische Wagen entspricht vollkommen dem westlichen Turm. Ansonsten gibt es viele Ähnlichkeiten, die wegen der kleinen Unterschiede das Erlernen des Spiels für den westlichen Schachspieler eher erschweren. So auch beim Pferd, das man leicht für einen Springer halten könnte. Immerhin zieht das Pferd wie der Springer – ein Feld gerade und dann ein Feld schräg. Aber: Das Pferd kann nicht springen! Es springt nicht über andere Figuren, deshalb heißt es auch nicht Springer. Diese Eigenschaft impliziert, dass sich die Stärke des Pferdes im Laufe der Partie regelmäßig erhöhen wird. Je leerer das Brett wird, desto weniger Figuren können das Pferd blockieren. Ein ähnliches Prinzip konnten wir schon für den Soldaten beobachten.
In dieser Stellung kann das rote Pferd auf e4 deshalb nicht das schwarze Pferd auf d6 schlagen. Der Bauer auf e5 steht im Wege. Umgekehrt geht es aber, das schwarze Pferd auf d6 bedroht das rote auf e4 (erst gerade, dann schräg!). Dazu passt diese kleine Aufgabe:
Mit welchen Zügen kann der Schwarze das Schach durch das rote Pferd auf h9 parieren?