Der Mann, der nicht weinen konnte

Wahrscheinlich komme ich jetzt in das Alter, jedenfalls habe ich vor ein paar Wochen damit angefangen, Johnny Cash zu hören. Im Grunde höre ich schon eine ganze Weile nur noch alte Männer. John Cale, Leonard Cohen, solche Sachen. Da stößt man im Plattenregal sehr schnell auch auf Johnny Cash. Er hat über 500 Songs geschrieben. Ich werde also noch eine Weile damit beschäftigt sein. Der Text von The Man Who Couldn’t Cry von den berühmten American Recordings gibt mir Gelegenheit zu diesem Eintrag:

He was removed from jail and placed in a place / For the insensitive and the insane / He played lots of chess and made lots of friends / And he wept every time it would rain

Das gesamte Lied gibt es auch illustriert als Comic und natürlich als Video.

37 Kommentare

ElNino 14. April 2009

„Walk the Line“ mochte sogar meine Mutter…

Axel 15. April 2009

Ich behandle diese Erscheinung mit Nils Koppruch und Tom Liwa…

Stefan 15. April 2009

@ElNino: Das spricht hoffentlich für deine Mutter und nicht gegen mich.
@Axel: Tom Liwa spielt ab und zu in Greifswald, er kennt den Inhaber vom Café Koeppen. Netter Mensch.

SHL 15. April 2009

Ich habe mir so ne Scheibe zu Weihnachten schenken lassen. Teilweise gibt es da kuriose Geschichten, z.B. auch „A Boy Named Sue“. Das eher schlichte „Ring of Fire“ stammt ja von June Carter. Das übe ich in letzter Zeit gelegentlich auf Gitarre. Das Thema Gefängnis taucht ja öfters auf („I got stripes“), was wohl auch mitverantwortlich zu seinem legendären Auftritt in Folsum führte.

SHL 15. April 2009

P.S.
Ist Johnny Cash hören tatsächlich eine Frage des Alters? Falls ja, werde ich dann mit 36 Patrick Lindner hören?

ElNino 15. April 2009

@Stefan: Zu Dir und meiner Mutter fällt mir aber gar keine Gemeinsamkeit irgendeiner Art ein;-) Aber ich frage sie mal, was sie so im Alter hört-wenn’s denn hilft!?
@SHL: Oder die Kastelruther Spatzen?!

Nordlicht_70 15. April 2009

@SHL Ich kann dich beruhigen, man kommt auch mit >36 durchaus an Patrick vorbei. :-)

Stefan 15. April 2009

Das ist auch meine Erfahrung. Ich glaube, dass man eine gute Chance hat, wenn man nicht mit 16 Jahren Schlager gehört hat, auch in Zukunft clean zu bleiben. Bei Country bin ich mir da leider nicht so sicher.

SHL 16. April 2009

Wieso leider?

Ich habe als Jugendlicher viel Status Quo und Beat der 60er und 70er und habe gelernt, dass man zu seiner bevorzugten Stilrichtung stehen sollte. Es hat doch so ziemlich jedes Musikgenre seine Verdienste um Emotionen und Entertainment (vielleicht außer Stockhausen…). Country ist so ein wenig wie Kaffee, den man als Kind und Jugendlicher nicht mag, später aber einen festen Platz zuweist. Volksmusik ist eher Klosterfrau Melissengeist ;o)

Besorgniserregend finde ich lediglich, dass ich derzeit sowohl an Country als auch an Powermetal zunehmend gefallen finde. Das ist schon mittelmäßig persönlichkeitsspaltend…

Stefan 16. April 2009

Kaffee habe ich in meiner Jugend getrunken, tue ich jetzt mit Rücksicht auf den Kreislauf nicht mehr. Ansonsten hatte ich darauf gehofft, dass man stilsicher bleibt, anstatt Musik zu hören, die in der Jugendzeit der Elterngeneration populär war…

Metal ist schlimm, insoweit sehe ich mich außer Gefahr. Meine einzige Metal-CD habe ich vor Jahren einem Kollegen geschenkt. Da kann nichts passieren.

ElNino 16. April 2009

„Metal ist schlimm“?? Wieso? Kann man prima Nachbarn mit ärgern…

SHL 16. April 2009

Du hast wahrscheinlich auch keine Playstation mit Guitar Hero daheim stehen, Stefan. Auf diesem Wege haben viele Menschen zum Metal gefunden. Mir gefällt auch nicht jede Scheibe, aber einige sind wirklich genial. Man muss den Hard’n’Heavyisten einfach zugestehen, dass sich dort sehr viele extrem begabte Gitarristen und Musiker tummeln.

ElNino 16. April 2009

Die Drummer bitte nicht vergessen…

Stefan 19. April 2009

Ich fürchte, ich habe überhaupt keine Playstation und hoffe doch sehr, dass es dem geneigten Lesepublikum dieses Blogs genauso geht. Meine Begegnungen mit Metal beschränkten sich auf Jeansjacken, auf die mit Kugelschreiber AC/DC geschrieben wurde. Und einen Auftritt von Prinzip im hiesigen Theater, muss etwa 20 Jahre her sein.

Ich habe eigentlich nicht ernsthaft etwas gegen Metal, aber diese Macho-Pose haut mich nicht gerade um.

tritonus 19. April 2009

Ãœber Musik lässt sich ja trefflich streiten. Ist halt immer ne Frage, wie man sozialisiert worden ist. Meine Mutter liebte z.B. Seemannslieder die ich aus reiner Rebellion hasse.Wer bei der 7.Sinfonie von A. Bruckner im orgiastischen Finale keine Gänsehaut bekommt, dem kann ich auch nicht die Schönheit dieser Musik näherbringen.

SHL 20. April 2009

Ich habe mir eine Playstation 2 gekauft, um Guitar Hero spielen zu können und meine Ausgaben pro Stunde Spielzeit sind recht niedrig ;o)

Spätestens seit der Wii haben Konsolen ja auch die Erwachsenenwelt erobert. Ich komme gerade von meinem Bruder und wir hatten bei einem Partyspiel auf dieser Konsole sehr viel Spaß. Kurzum, bei Genuss in Maßen sollte man auch Konsolen nicht verdammen. Hauptsache man wird nicht zum Stubenhocker.

Stefan 20. April 2009

Seemannslieder kommen bei mir dann nach Country, schätze ich. Auf den Element Of Crime-Platten gibt es ja immer einen Shanty zum Schluss, sehr schön. Könnte ein Anfang sein.

Huch, und Bruckner. Sind das nicht diese langen, schwülstigen Teile?

SHL 20. April 2009

Mach doch mal einen Ausflug zu John Denver…

Stefan 20. April 2009

@SHL So schlimm ist es dann doch nicht, zu mainstreamig und die Lagerfeuer- Zeiten sind auch lange her…

Mist, jetzt muss ich erstmal die Melodie von „Country Roads“ aus dem Kopf bekommen ;-)

ElNino 21. April 2009

„West Virgina, mountain mama, take me home“…uswundsofort!:-)

Stefan 21. April 2009

Psst, schscht, bitte sofort dieses Lied ausstellen!

Etez 21. April 2009

Dem allgemeinen Gesinge schließe ich mich mit der wunderschönes Hermes-House-Band-Version an, das sorgt evtl. für den notwendigen Abstand.

Stefan 22. April 2009

Lange mit mit gerungen, ob ich das verlinken sollte. Also, wer möchte, ich übernehme aber keinerlei Haftung:
http://ur1.ca/3lsc
Vielleicht sollte ich nochmal über The Bruckner oder eine andere Metalband nachdenken.

MiBu 22. April 2009

Ich habe unvorsichtig den link geöffnet und leide jetzt Höllenqualen, weil ich es nicht schnell genug wieder abstellen konnte. Werde jetzt prüfen, ob der Haftungsausschluss wirksam war – bei vorsätzlichem Handeln mindestens fraglich. Daher fordere ich zum Ausgleich etwas aus der Abteilung Hard’n’Heavy. Ein guter Titel für ambitonierte Schächer könnte glaube ich von Ted Nugent sein: „got you in a strangehold baby, you best get outta the way…“

ElNino 23. April 2009

1) § 185 StGB: Beleidigung = bis zu 2 Jahre Freiheitsentzug (FE)
2) § 187 StGB Verleumdung = bis zu 5 Jahre (FE)
3) § 313 StGB Herbeiführen einer Ãœberschwemmung= bis zu 10 Jahre FE

So liebe Macher der Schachblätter: Ihr dürft wählen! :-))))

tritonus 26. April 2009

Die Metalband „the Bruckner“ war ein Einzelner seiner Zeit unverstandener der in seinem kompositorischem Schaffen eine Nebenlinie der Sinfonik beschritt die davor und danach nie wieder erreicht wurde.

Stefan 26. April 2009

@Etez: Ich schiebe es einfach in deine Schuhe, dass MiBu mich zu diesem Nachtrag zwingt. Juristisch vielleicht als „Tätige Reue“ zu qualifizieren. Schätze mal, dass SHL das auch auf der Konsole rockt.

http://ur1.ca/3pvm

Ich habe euch gewarnt!

@tritonus: Hast du einen Lieblings-Track von The Bruckners? Wird dann auch verlinkt.
(Edit: The Bruckners klingt noch besser als The Bruckner, klingt ein bisschen nach einer Country-Band.)

tritonus 27. April 2009

Schwer möglich hier einen MP3 Track zu verlinken da ja immer das Urheberrecht zu beachten ist.Und wir wollen doch nicht ernsthaft das die Content-Mafia über den Staatsanwalt die schönen Schachblätter einer Hausdurchsuchung anheim fallen lässt.

SHL 27. April 2009

Ne, das kannte ich noch nicht. Ist aber echt klasse, was der Gitarrist da anstellt.
Eher das hier (mit Vorgeschichte und insgesamt ziemlich heftige Thrash Metal-Nummer): http://www.youtube.com/watch?v=fLqdFnbHAlw
aber auch melodischeres wie
http://www.youtube.com/watch?v=55nAwmVLQSk
oder Klassiker wie
http://www.youtube.com/watch?v=55nAwmVLQSk
und
http://www.youtube.com/watch?v=np0solnL1XY

Mal schauen, ob Stefan alle Links drin lässt ;o)

Stefan 27. April 2009

@tritonus: Sehr richtig. Aber die Band wird doch mal ein Video produziert haben. Also: Sinfonie? Welche Nummer? Welcher Satz?

Etez 27. April 2009

Zitat: „@Etez: Ich schiebe es einfach in deine Schuhe, dass MiBu mich zu diesem Nachtrag zwingt.“

Ich war das nicht, das war ein anderer. Und wenn ich es doch gewesen sein sollte, dann wurde ich dazu gezwungen. Darüberhinaus stellt sich die Frage, ob es eine solche Racheaktion rechtfertigt, die einen langsamen und ruhigen Wochenanfang durch metallurgische Kapriziosen verunmöglicht.

MiBu 27. April 2009

@etez: Keine Ausreden bitte, die Hermes House Band fand sich in Deinem Beitrag. Im übrigen ist diese Arbeitswoche ja angesichts der Feiertages am Freitag etwas kürzer als sonst, also muss etwas mehr Tempo rein. Zudem sind die meisten Nummern von Ted Nugent gar nicht mal exzessiv schnell, sondern wirken mehr wie Blues, bei dem man statt 33 45 upm [Ich hoffe, dass auch jüngere Leser dieses Blogs mal einen Plattenspieler für Vynilplatten gesehen haben…] eingestellt hat, wie z.B. bei „You can yank me, you can crank me.“

@Stefan: Gut, in Ordnung, die zweifelsfrei zur Schau gestellte tätige Reue wirkt hier nicht nur strafmildernd, sondern strafbefreiend.

@SHL: Zu empfehlen wäre von TN die „Double Live Gonzo“ oder „Full Bluntal Nugity“, wobei letztere leider auch Textbeiträge von TN enthält, die sind nur schwer erträglich. Der Redneck soll Gitarre spielen und singen, nicht reden…

tritonus 27. April 2009

Zu der Zeit als „the Bruckners“ den Musikmarkt bearbeiteten gab es so etwas wie Video noch gar nicht.Es gab höchstens aufm Rummel schnell rotierende Bilder die für Sensation sorgten.Da lagen die Gebrüder Skladanofsky noch in den Windeln.Allgemein kann ich die 4.Sinfonie von „the Bruckners“ empfehlen.Sie ist die kompakteste mit knapp einer Stunde Spielzeit und hat den Beinamen „Romantische“ bekommen.

tritonus 13. Mai 2009

Schön, dass die Schachblätter wieder online sind. Wie sind sie denn wieder reaktiviert worden?

Stefan 13. Mai 2009

Häuptling Großer Bruder hat alles wieder heil gemacht, was Häuptling Böser Hacker kaputt gemacht hat.

tritonus 14. Mai 2009

„das Leben des Brian“: Da haben wir aber noch mal Glück gehabt (als Brian ohne Unfall wieder aus dem außerirdischen Raumschiff aussteigt).

ElNino 14. Mai 2009

„Dank“ dieser Aktion weiß ich nun auch, was „Script kiddies“ sind…
Schön, dass die Schachblätter wieder da sind!!

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