r6k/p1p5/7p/1p2p1p1/1b2N3/6P1/4P1KP/3R4 w – – 0 43
Hannes Leisner war der einzige Greifswalder Teilnehmer beim diesjährigen Open des SSC Rostock. In der 2. Runde spielte er mit Schwarz gegen FM Bernd Steinhagen. Kaum zu glauben, dass diese Stellung trotz der drei Mehrbauern nicht gewonnen werden konnte. Aber nach
43.Td7
drohte schon heftig Sf6 und Th7 matt. Hannes entschied sich für
43…Te8
43…Lf8 war der einzige Gewinnversuch, aber wer möchte schon 44.Sf6 Lg7 45.Sh5 Tg8 spielen? Tatsächlich kann Schwarz seine Freibauern schwer aktivieren: 46.Txc7 a5 47.Ta7 a4 48.Kf3 (48.e4 Lf8 49.Sf6 Tg7 50.Ta8 Tb7 51.Txf8+ Kg7 und Schwarz gewinnt die Figur zurück.) 48… e4+ 49.Kxe4 Lb2 und es ist schwer zu sagen, ob der aktive weiße König und der e-Bauer ausreichen, die Partie für Weiß zu retten. Jetzt macht sich Weiß die unglückliche Stellung des Lb4 zunutze.
44.Sf6 Te7 45.Td8+ Kg7 46.Sd5
Springergabel!
46…a5 47.Sxe7 Lxe7 48.Td7 Kf6 49.Txc7 a4 50.Kf3 a3 51.Ke4 b4 52.Kd3 b3
und remis gegeben, weil die Annäherung des Königs die Freibauern aufhält.
2 Kommentare
Ich hatte auch noch eine andere Idee, nämlich 43…Tf8, um den Springer nicht nach f6 zu lassen. Zwar gehen nach 44.Txc7 a5 45.Tb7 zwei der Mehrbauern flöten, aber dann hätte ich vielleicht meinen König etwas aus der Ecke herausbekommen. Keine Ahnung, ob`s dann trivial ist, zumal der weiße Springer auf e4 auch optimal steht. Ich hab mich für 43…Te8 entschieden, weil ich einfach die Springergabel auf d5 übersehen hatte. Nach dem Qualitätsverlust, glaubte ich dank der verbundenen Bauern trotzdem noch an einen Gewinn, doch leider war der weiße König einfach zu schnell. Ansonsten war die 2. Runde vom Niveau her eine meiner besseren Partien, wenn man sich z.B. Runde 4 oder 6 anguckt. Brrr…
Sieht auch schwer zu spielen aus. Eine Menge schwacher schwarzer Bauern.
Glücklicherweise verliert die Springergabel nicht.