Die A-Frage

Daraufhin wurde mir vorgehalten, ich wäre ja ein ganz schlechter Verlierer und auch überhaupt nicht willens und in der Lage an meinem Spiel zu arbeiten. Er hingegen würde dies tun und spiele auch im Verein und hätte eine DWZ von 1750 und rhabarber, rhabarber, rhabarber…

Moregothic macht sich über den moralischen Stand von Schachspielern Gedanken.

12 Kommentare

Katchumo 11. Juni 2007

Ja, ja, wer kennt sich nicht, diese Leute, die sich für gut halten, nur weil sie eine Nische für sich gefunden haben. In dieses Eckchen verkriechen sie sich ganz oft und auch lange und zischen jeden Vorübergehenden ob seiner Unwissenheit an. Dass der Vorbeischreitende u.U. anderen Horizonten zustrebt, ist unserem zeternden Eckbewohner vollkommen unverständlich oder aber auch ein Zeichen großer Eingeschränktheit!

bonaventura 11. Juni 2007

Welch tiefe Weisheit fließt von Deinen Lippen, vorüberschreitender Fremder! Möge der blaue Lotos immer an Deinen Fersen haften!

admin 12. Juni 2007

Wenn ich eine Sache machen will, dann will ich sie auch ernsthaft machen. Sonst macht es mir keinen Spaß. Und dann muss ich aufpassen, dass ich dabei nicht verbissen werde. Sonst macht es mir auch keinen Spaß.

Katchumo 12. Juni 2007

Dazu hier noch eine Passage aus dem Buch „The Direction of Play“ von Takeo Kajiwara, einem modernen Klassiker der Go-Literatur:

Professionels often say that they are strong, but so they should be, since their livelihood depends on it. Go for them is not something done for pleasure, as it is by amateurs.

In other words, for pros go is a business, not a game, and they have to be strong to survive. Thus when a pro says he is strong, he is not boasting, he is stating a fact.
It would be stupid for a professional to laugh at an amateur just because he’s weaker. That would show a complete lack of awareness of his own special position, but fortunately there are no professionals like that. However, the same thing applies amongst amateurs.

A strong amateur should not arrogantly lord it over weaker opponents, but neither should a weak player feel humble in the presence of strong players. Go at the amateur level is played for pleasure and the relative strengths of players has nothing to do with moral superiority.
Just enjoy it. Cast off your inhibitions, relax, let yourself go, and enjoy yourself.

Etez 12. Juni 2007

„the relative strengths of players has nothing to do with moral superiority.“

Und genau dies ist das Problem. Da eine Niederlage im Schach zuweilen als Niederlage des Intellekts empfunden wird, glaubt dann der Sieger, der wahrhaft Ãœberlegene zu sein, während der Verlierer (da er nur durch irgendwelche Umstände am eigentlich verdienten Sieg gehindert wurde) am Sieg herumkritikastert.

Für Logiker:
besserer Schachspieler –> höherer Intellekt –> höhere Moral –> wertvollererer Mensch.

schlechterer Schachspieler –> keinesfalls niedrigerer Mensch –> eigentlich eine höhere Moral –> wertvollerer Mensch.

Da die beiden Reihen auf keiner Ebene angefochten werden können, ist es nur verständlich, warum es zu Zwistigkeiten in den bihumanen Beziehungen kommen kann.

admin 12. Juni 2007

Der Go-Artikel bezieht sich allerdings auf Berufsspieler, denen eine gewisse Gelassenheit zugestanden werden darf. Ein Top-Ten-Schachspieler wird sich ja auch kaum über Amateurpartien lustig machen. Bei DWZ 1750 kann davon aber noch keine Rede sein, fürchte ich.

Katchumo 12. Juni 2007

Die Go-Passage bezieht sich eben nicht nur auf Profis: „However, the same thing applies amongst amateurs.“
Mir geht es darum, dass ja jeder selbst entscheiden darf, wieviel Aufwand er für ein Hobby auf sich nimmt. Investiert er nur wenig Zeit und Anstrengung und bleibt aufgrund dessen mit der Spielstärke hinter anderen zurück, dann ist das nur legitim und gibt keinem besseren Spieler das Recht, die Einstellung des Schwächeren zu seinem Hobby zu kritisieren.
Es soll Spaß machen! :)

CBartolomaeus 12. Juni 2007

Wenn hier schon so genau gelesen wird, kann ich mich auch nicht zurückhalten: Die zitierte Passage bezieht sich m.E. nicht darauf, ob ein besserer Spieler das Recht hat, die Einstellung des Schwächeren zu seinem Hobby zu kritisieren, sondern ob ein besserer Spieler einem schwächeren Spieler in irgendeiner Weise (abgesehen vom Go-Spielen; z.B. moralisch) überlegen ist und dass er wegen des Spielstärkeunterschieds nicht überheblich sein sollte.

Und lieber Admin, du musst zur Strafe für die Fehlinterpretation zwanzig mal wiederholen: „Es soll Spaß machen!“

Rank zero 12. Juni 2007

Unser verehrter Vereinsspieler muss sich aber doch fragen lassen, warum er immer noch nur eine 1750 hat, wenn er angeblich ernsthaft an seinem Spiel arbeitet. Irgend etwas muss er da falsch machen.

Weiter hoffe ich doch, dass niemand hier ernsthaft glaubt, dass die Qualität des Schachspiels viel über intellektuelle Fähigkeiten aussagt.

Ansonsten gilt für das Verhältnis zwischen starken und schwachen Spielern das alte Sprichwort:

Es gibt Spieler, die schwach spielen und nicht wissen, dass sie schwach spielen.
Das sind die Ignoranten – meide sie!

Es gibt Spieler, die schwach spielen und wissen, dass sie schwach spielen.
Das sind die Einsichtigen – hilf ihnen!

Es gibt Spieler, die stark spielen und nicht wissen, dass sie stark spielen.
Das sind die Bescheidenen – achte sie!

Es gibt Spieler, die stark spielen und wissen, dass sie stark spielen.
Das sind die Schachweisen – folge ihnen!

admin 12. Juni 2007

Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!
Es soll Spaß machen!

Etez 12. Juni 2007

Nach mehrmaligen Zählen muss ich leider bemängeln, dass nur eine neunzehnfache Wiederholung vorliegt. ;-)

admin 13. Juni 2007

Das Zählen müssen wir also auch noch üben!

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