Hartplatzhelden (15)

universum

Um mal ein wenig von der Frauenschachdiskussion abzulenken, folgt eine Kostprobe aus meinem aktuellen Schaffen. War es eine gute Idee, hier (alms-universum, chessmail 2011) mit 8.Sxe4 den Bauern mitzunehmen?

Meinungen bitte wieder als Kommentar.

4 Kommentare

HL 27. Mai 2011

Viel interessanter finde ich die Frage, um welche Eröffnung es sich hier handelt? Doch nicht etwa abgelehntes Budapester?

Stefan 27. Mai 2011

Nein, so etwas würde ich nie machen. Es war ein etwas verkorkstes Englisch.

Hartplatzheld 27. Mai 2011

Werner Berger würde wohl schreiben: »Würde mich nicht wundern, wenn Weiß nach 8.Sxe4 Sxe4 9.Lxe4 Db6 die Drohung …Db4+ übersehen hätte — ist ja ein Kandidat für OMF (in dem Fall wohl eher OVF).«
Aber Weiß ist ja nicht gezwungen, gleich die Figur einzustellen …

rank zero 27. Mai 2011

War es eine gute Idee, hier (alms-universum, chessmail 2011) mit 8.Sxe4 den Bauern mitzunehmen?

Sicher stellt sich die Frage, warum man nicht lieber mit 8. Lxe4 den Bauern behalten will – auch wenn Schwarz Kompensation bekommt.

8. Sxe4 ist im Vergleich dazu ein eher sicherheitsorientierter Zug – wie aus einschlägigen Traningssitzungen Kasparows mit Carlsen bekannt, ergibt sich praktisch zwangläufig die Abwicklung 8….Sxe4 9. Lxe4 Db6 10. Dc2! (der Unterschied zum optisch naheliegenden, aber viel schwächeren Dd3 wird gleich klar) Lxf2+ 11. Kf1 f5 12. Lf3 Lc5! (lässt dem Springer den stärkeren Weg d7-e5, das verlockende Sa6 führte ihn auf Abwege) 13. Sh3 d6 14. Kg2 Sd7 15. Sg5 (!) Se5 Nun sehen wir, dass Dd3 ein Tempo verschenkt hätte. 16. Se6 Lxe6 17. dxe6 Sxf3 18. exf3 Tae8 19. Te1 (optisch hat Weiß noch Vorteil, aber es verflacht schnell) Tf6 20. Ld2 Tfxe6! (genau berechnet – hingegen würde sich Weiß nach 20….d5?! 21. Tc1 Lf8 22. e7!+= aktivieren) 21. Txe6 Txe6 22. Dc4 d5! (nur so!) 23. Dxd5 Dd6 24. Dxd6 Txd6 25. Lc3 mit fast völlig symmetrischer Stellung.

Der Zug ist aber dennoch gefährlich – sollte man sich je für ein WM-Finale qualifizieren, wird man vorgehalten bekommen, sich für diese offensichtlich feige und staubtrockene Abwicklung ins theoretische Remis entschieden zu haben. Mit einigem Glück wird wenigstens die FIDE mit Schuld sein, wenn sie es versäumt hat, das Weiterspielen der Schlussstellung per Sofia-Regel zu erzwingen.

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