Er spielte Schach, er las seine Zeitung, er trank Kaffee, er diskutierte. Darin unterschied sich Leo Bronstein während seiner Wiener Jahre von keinem der anderen Kaffeehausgänger. Ob sie nun Karl Kraus, Friedrich Torberg oder Alfred Polgar hießen. Stammgast im Café Central in der Wiener Herrengasse war er, einer, den man kannte. Staunen dann allerdings an den Wiener Kaffeehaustischen, als die Kunde nach Wien gelangte, der Leo, der sich dann Trotzki nannte, habe in Rußland Revolution gemacht und damit Weltgeschichte. Berühmt der angebliche Ausspruch des damaligen Außenministers: „Gehn S‘, wer soll in Rußland Revolution gemacht haben? Der Bronstein aus’n Café Central?“
reise-report über Wiener Kaffeehäuser