Ach ja: Go und Schach. Schachprogramme schlagen inzwischen 99 Prozent aller Spieler und immer häufiger auch die Weltmeister. Go dagegen, erfunden vor 4200 Jahren von einem chinesischen Kaiser zur Erleuchtung seines Sohns, gespielt heute von etwa 100 Millionen Menschen weltweit, knackt kein Computer. Die stärkste Go-Software spielt auf dem Niveau eines Anfängers. Und das, obwohl das Spiel nur drei einfache Regeln hat, und seine Steine aus Muscheln und Schiefer bestehen. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass Go ein Spiel der Anmut und des Ausgleichs ist, der Überheblichkeit, Tücke und Nachsicht. Anmut und Nachsicht, das sind Dinge, die in keinen Haufen von Nullen und Einsen Platz haben.
Maximilian Schönherr am 25.08.2007 im Deutschlandfunk (Danke für den Tipp, Michael). Ein sympathischer Gedanke. Tatsächlich dürfte die relative Schwäche der Go-Programme aber damit zusammenhängen, dass dieses Spiel komplexer als Schach ist und es zudem schwerer fällt, einen Algorithmus für die Stellungsbeurteilung zu programmieren. Daran sind übrigens auch meine Go-Versuche gescheitert – ich weiß einfach nicht, wer besser steht.
2 Kommentare
den Beitrag habe ich am Samstag selbst mit angehört, und ich habe mich danach vor allem gefragt, welchen Einfluss denn nun genau das Ausgangsmaterial der Steine auf die Spielstärke der Programme hat?
„Muscheln und Schiefer“ – also quasi auf Naturvölkerniveau. Nicht zu vergleichen mit Schachfiguren aus Kunststoff. Obwohl – gibt es nicht auch solche Go-Steine? Hmm.