Seekadettenmatt, sort of

Zuletzt (Voelsgen-Kalhorn, Landesliga Ost) war 10…g5 11.Sxg5 hxg5 12.Lxg5 geschehen. Die Fesselung des schwarzen Springers sieht sehr unangenehm aus, aber zum Glück hatte ich die schöne Ausrede 12…Sxe4!! und die schwarze Dame ist wegen 13.Lxd8 Lxf2+ 14.Ke2 Lg4# nicht zu nehmen. Deshalb 13.dxe4 Dxg5 und Schwarz hat eine Mehrfigur für einen Bauern. Romantisches Schach.

9 Kommentare

HL 18. Oktober 2015

Schöne Sache, mit dem Springer auf f1 und König in der Mitte konnte sich Weiß sein Angriffsmotiv wohl nicht erlauben. Hattest du das Matt vor 10…g5 schon gesehen?

MiBu 18. Oktober 2015

Ja doch, es weht ein Hauch 19. Jahrhundert durch den Cyberspace…!

Stefan 19. Oktober 2015

Nein, 10…g5 habe ich relativ schnell gespielt, weil ich mich auf dem Hof mit den Langschläfern der Oberligamannschaft verquatscht hatte. Mein Gedankengang war simpel: Der weiße König ist noch einen Moment in der Mitte, also mit 11.Lg3 d5 öffnen, oder nach 11.Sxg5 hxg5 12.Lxg5 Kg7 13.Sg3 Th8 gucken, ob man das überleben kann. Erst danach am Brett habe ich angefangen, die verschiedenen Einschläge und Abzüge auf f2, e4 und g4 näher anzuschauen und gehofft, dass Georg auf g5 schlägt :)

HL 19. Oktober 2015

Dann ist die Oberligamannschaft also Grund für dieses Meisterwerk? Das höre ich gerne.

ElNino 28. Oktober 2015

Wie man auf die Idee kommt, den weißen Springer nach f1 zu stellen :o

HL 28. Oktober 2015

Nun ja, das Manöver Sb1-d2-f1-g3/e3 auch vor der kurzen Rochade ist ein Standardmanöver in diesen ganzen c3-Italienern/Spaniern. Das Problem für Weiß ist nur, falls er das auf Autopilot macht und ihm gegenüber jemand sitzt, der Ahnung von solchen subtilen Feinheiten hat, kann es auch schnell nach hinten losgehen.

MiBu 1. November 2015

So ist es. Die inhaltliche Begründung für Sf1 vor 0-0 ist, dass der Be4 ja mit d3 gedeckt wurde, es also keinen Grund mehr gibt, den T nach e1 zu stellen wie in den spanischen Hauptvarianten (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 usw.), in denen meist d4 „in einem Zug“ geschieht. Nach der Rochade ist aber Sf1 nicht mehr möglich, daher vorher.
Hier war schon 9.Lg5 ungenau und hätte durch Le3 ersetzt werden sollen; nach 9.-Lxe3 10.Sxe3 dürfte d5 wegen Sg5 verfrüht sein, daher 9.-h6 10. 0-0 d5 = (meine ich).

Stefan 1. November 2015

Wobei ich gegen diesen geschlossenen Italiener sehr ungern spiele und bis heute nicht begriffen habe, was man da eigentlich machen soll. Die Fesselung mit Lg5 finde ich auch immer recht unangenehm.

HL 2. November 2015

Was man dagegen machen soll? Ganz einfach: 1…c5 ;-)

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