(Kein) Falscher Läufer (10)

Der 9. Mai 2009 sah den vorläufigen Höhepunkt in der Geschichte des Greifswalder Schachvereins – angeführt von ihrem Kapitän Olaf Teschke war die Mannschaft in das Viertelfinale des Deutschen Pokals vorgedrungen. Das Match gegen den Hamburger SK ging mit 1.5 zu 2.5 verloren. Wilko Stubbe konnte am 4. Brett aber immerhin ein kleines Wunder schaffen und aus dieser schwarzen Stellung gegen Frank Bracker ins Remis entwischen.

brackerstubbe1

43.h3

Das Gespenst des falschen Läufers taucht zum ersten Mal auf. Schwarz hatte zuletzt h5-h4 gespielt und wenn jetzt noch h3 gxh3 Sxb4 folgen würde… Tatsächlich besteht aber kein Schlagzwang und nach etwa 43.Lxb5 h3 44.g3 könnte der Läufer den schwarzen Springer schon von h2 fernhalten. Der Textzug verdirbt jedoch noch nichts.

43…Se3 44.Lb7 g5 45.Kxb5 g4 46.hxg4 Sxg4 47.Lc8

brackerstubbe2

Jetzt packte Wilko

47…h3

aus. Da kann man schon mal einen Schreck bekommen. Zum zweiten Mal das Remismotiv! Und diesmal wirkt es endgültig!

48.g3

Weiß glaubt es ihm. 48.gxh3 gewinnt. Schwarz schafft es nicht, seinen Springer für den b-Bauern zu geben. So aber ist der schwarze Freibauer den weißen Läufer wert. Es folgte noch

48…h2 49.Lb7 Kf6 50.Kc5 Ke5 51.Lg2 Se3 52.Lh1 Sf1 53.g4 Sg3 54.Lg2 Se4+

54…h1D 55.Lxh1 Sxh1 reicht auch.

55.Kc6 Sc3 56.g5 Kf5 57.Kc5 Kxg5 58.b5 Sxb5

Remis

2 Kommentare

ElNino 21. Mai 2009

In der Tat ein Wunder, warum Weiß den Bauern nicht einfach rausnimmt und sich „den Rest dann anguckt“…Denn verlieren kann er es ja dann erst recht nicht mehr:o

SHL 21. Mai 2009

48. g3 ist in der Tat ein sehr merkürdiger Gewinnversuch.

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