Do It The Russian Way (3)

Ein weiterer Teil der Exil-Schachblätter, wieder von Sven-Hendrik, der hier seine leider voraussichtlich letzte Partie für den Greifswalder Schachverein für eine Schachaufgabe nutzt. Hinweise bitte als Kommentar. Die ganze Partie kann hier nachgespielt werden.

lossin1

Jetzt haben wir uns so oft die russischen Turmmanöver angeschaut, geholfen hat es nichts. In der abgebildeten Stellung schätzte ich richtig ein, dass die Stellung nach 33. Kd2 remis ist, z.B. 33…Thc8 (auf 33…Tb3 folgt 34.Th1 oder 34.Kd1) 34.Txh6 und Schwarz gibt Dauerschach. Ich wusste aber schon, dass ein Remis der Mannschaft nicht hilft, also dachte ich über Alternativen nach und spielte
33.Te7
33.f5 wird zwar auch remis, aber stellt Schwarz noch vor die größten Probleme. Leider hatte ich diesen Zug gar nicht in Betracht gezogen. Mein Gegner antwortete
33…Tc2
Mit mulmigem Gefühl im Bauch schlug ich nun auf e6.
34.Txe6

lossin2
1k5r/8/4R1pp/3pP3/5PP1/3pP2R/2r3P1/4K3 b – – 0 33

Ich spürte, dass etwas nicht stimmte und tatsächlich war dieser Zug ein Fehler (Kd1 war zwingend erforderlich). Mein Gegner sah das mögliche Manöver jedoch genauso wenig wie ich und spielte
34…Te2+
Jetzt war ich mir sicher, dass ich zumindest nicht verlieren würde. So ist es am Leser, die Stellung zu entschlüsseln.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ich nach
35.Kd1 Kb7 36.Txg6 Ta8 37.Tg7+ Kb6 38.Txh6+ Kb5
zwar einige Bauern gewonnen hatte, aber aufgrund der Drohungen auf der ersten und zweiten Reihe nichts besseres hatte als auf b7 und c7 Dauerschach mit dem Turm zu geben.

Sven-Hendrik Loßin

8 Kommentare

Buts 22. März 2009

Das Motiv sollte Kb7 nebst Ta8, Ta1 sein!

Buts 22. März 2009

Der Unterschied ist, dass Schwarz sich eventuell noch auf c1 verstecken kann.

Buts 22. März 2009

;-))

Hab noch ne Neuerung, erst h5 spielen, damit der zweite weiße Turm nicht eindringen kann, mit Schach.
Jetzt hör ich auch auf, sonst fällt mir noch ne Variante ein ;-).

Stefan 22. März 2009

Gute Idee, aber ungenaue Ausführung. Nach 33…Kb7 34.Txg6 Ta8 (besser 34…Te2+ 35.Kd1 Ta8 und Weiß muss Dauerschach geben, 35.Kf1 Tc8 verliert aber tatsächlich) 35.Tg7+ Kb6 36.Txh6+ Ka5 37.Thh7 tauscht Weiß ein Turmpaar ab und behält einen Haufen Mehrbauern.

Rank zero 22. März 2009

Warum nicht umgekehrt? 33…Ka7 droht mit Tb8 ebenfalls Matt, aber es gibt nach 34. Txg6 Tb8 35. Tg7+ noch das einfache Versteck Ka8.

Buts 22. März 2009

@ Stefan

und was ist, wenn ich 33. …h5 zuerst spiele? Und dann erst Kb7?

Stefan 22. März 2009

33…h5 ändert nichts, Weiß spielt sofort 34.Txg6 und dann verliert 34…Kb7 35.Txh5 schon deutlich.

33…Ka7 mit der Idee, den König auf a8 zu verstecken, ist der beste Zug. Die einzige weiße Verteidigung ist 34. Re7+ (34.Txg6 Tb8 35.Tg7+ Ka8!) 34…Kb6 35.Te6+ Kb5 36.Te7 (um den Turm auf die 1. Reihe zu bringen) Ta8 37.Tb7+ Kc4 38.Tb1 aber das Endspiel dürfte nach 38…Txg2 für Schwarz dank des aktiven Königs und des Freibauerns gewonnen sein.

SHL 23. März 2009

Sehr gut, rz!

Hier galt es, Txg2 als nicht ausreichend zu entdecken und den Unterschied zwischen den Königszügen (Kb7 oder c7 verlieren, Ka7 gewinnt) herauszuarbeiten.

Gruß, SHL

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