In der Seefestung (2)

Nein, die Schachgöttin lächelte uns am Sonntag in Wismar nicht zu. Kurz vor der Zeitkontrolle spielten noch Vladimir Danilov und ich und Wismar hatte schon 3.5 Punkte. Vladimir stand die ganze Partie über schlecht und sein Gegner Alexander Podolskiy war verheerend am Damenflügel eingebrochen. Etwa in dieser Stellung ging ich nochmal rüber und guckte.

danilov
1R1r2k1/5ppp/8/p3P3/5P2/2p2Q1P/q2r2PK/1R6 b – – 0 35

Vladimir hatte inzwischen ein paar Fudelchancen generiert und durfte auf der b-Linie reinlaufen. Die Stellung war auf einmal nicht mehr trivial für Schwarz, man beachte die Grundlinie. Und:

35…c2??
Er musste ein Luftloch machen oder wenigstens Dc4 spielen.
36.Da8! Dd5
Ich setzte mich schnell wieder hin, um selbst die Zeitkontrolle zu schaffen. Kurze Zeit später wurden an Vladimirs Brett die Hände geschüttelt. Ausgleich, dachte ich, aber die Wismaraner guckten sehr zufrieden.
37.Qxd5??
War 37.Txd8+ Dxd8 38.Tb8 so schwer zu sehen? 38…g6 39.Txd8+ Txd8 (auf 39…Kg7 setzt 40.Rh8 matt, aber 40.Tc8 funktioniert auch) 40.Dxd8+ Kg7 41.Dd2 und Schluss)
37…T2xd5 38.Txd8+ Txd8 39.Tc1 Tc8 40.Kg3 a4
Und Weiß gab auf.

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